Beitragsfoto: Harris Walz-Mütze
Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Gestern konnten meine bessere Hälfte und ich wieder einmal das Tanzbein schwingen. Sehr erfreulich dabei, dass wir ein paar weitere Tänzer für den Europa-Ball im Mai gewinnen konnten. Heute früh waren wir dann erneut mit dem meseno-Bus unterwegs, was dieses Mal etwas länger dauerte.
Erfreulich auch, dass mir Detlef Stern Trost spendet; was die heutigen Studenten angeht, ist er viel abgehärteter als ich. Und so sind meine Vorbereitungen für Dienstag fast abgeschlossen — gegen Abend gucke ich nochmals in die Hochschul-E-Mail, nur um sicherzustellen, dass mir keine neuen Versuche der Seminaristen entgangen sind.
So ganz nebenbei laufen auch die Vorbereitungen für die 71. Kreisversammlung der EUROPA-UNION an. Bei der Raumwahl gehe ich inzwischen davon aus, dass sich die Anmeldungen in Grenzen halten werden. So langsam kann ich mich immer mehr mit der Verhaltensweise von Captain Renault (Claude Rains) anfreunden: „Round up the usual suspects!“
Volksbegehren
Stellen Sie sich vor, es gibt bei uns ein Volksbegehren und kaum einer weiß davon!
Heute leisteten meine bessere Hälfte und ich unsere Unterschrift unter das Volksbegehren zur Verkleinerung des Landtages, was letztendlich, wenn es einmal tatsächlich umgesetzt werden wird, nur dafür sorgen kann, dass unser Landtag nicht ebenfalls zu einem „Monsterparlament“ ausgebaut, das uns zudem sehr teuer zu stehen kommen wird.
Als wir unsere Unterschriften leisteten, wobei ich zugeben muss, dass das Ganze in Heilbronn sehr professionell, wenn auch nicht sehr demokratisch — was auch nicht verwundert, wenn man weiterhin von einem Nazi beim Betreten des Rathauses begrüßt — abgewickelt wird, waren wir mit die ersten Unterschriftenleister. Wer hier als Bürger seiner Unterschrift verweigert, der soll sich später über weitere Steuererhöhungen oder einen handlungsunfähigen Landtag nicht beklagen!
Wer seine Stimme abgeben möchte, der kann dies ganz einfach im Zimmer 167 (Bürgeramt, Wahlen, Zentrale Dienste) bei Herrn Frey im Heilbronner Rathaus machen; übrigens, ein sehr freundlicher und zuvorkommender städtischer Mitarbeiter. Die Stimmabgabe ist zu den allgemeinen Öffnungszeiten möglich. Montags bis donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr, sowie montags von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und dienstags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr.
An den Öffnungszeiten wird es sicherlich nicht liegen, wenn wir Bürger bis zum 10. Dezember 2024 unsere Stimme nicht abgegeben haben. Eher schon an der Tatsache, dass die meisten Kommunen, so wie Heilbronn, ihre Bürger kaum bis gar nicht über die Möglichkeit einer Stimmabgabe informieren — und dies ist ein großer Mangel zumindest am eigenen Demokratieverständnis.
Lustig ist es dabei, dass gerade jene Bürger, denen solche Volksbegehren völlig am ….. vorbeigehen, bei jeder Gelegenheit nach direkter Demokratie schreien.
Wochenstart
Was für ein Wochenstart! Ursula Gries hat es geschafft mir noch vor Wahlkampfende eine Harris-Walz-Mütze zu besorgen, einschließlich einer Spende an die US-Demokraten für den wichtigsten Wahlkampf der letzten Jahre. Und ganz im Gegensatz zu den Trump Merchandise ist diese Mütze nicht in China, sondern in den USA hergestellt worden.
Hans Müller hat mit seinem vierten Teil „einer amerikanischen Tragödie“ die letzten Wahlkampfwochen zusammengefasst. Diese Arbeit finden sie zusammen mit den ersten drei Teilen im Forum. Ich verfolge den US-Wahlkampf ebenfalls und bin erstaunt darüber, wie viele Teilnehmer Kamala Harris zu ihren Wahlkampfauftritten gewinnen kann; es sollen bis zu 30 000 Anhänger sein, die keine Kosten und Mühen scheuen, um ihre Unterstützung für die beiden demokratischen Kandidaten zu zeigen. Erschreckend, wie auch Donald Trump weiterhin Massen an bösartigen Menschen versammeln kann, jüngst im Madison Square Garden, wo sich der politische Abschaum und dazu auch noch zusammen mit Elon Musk zu einer Gedächtnisveranstaltung für die „Nazi rally at Madison Square Garden“ (20. Februar 1939) traf.
Und so war es auch nicht erstaunlich, dass die Vorredner von Donald Trump und Elon Musk gegen „Untermenschen“ hetzten und ihre politischen Gegner abschlachten („to slaughter“) wollen — auf alle Fälle johlte das Publikum wie bereits 1939 aus vollem Herzen. Damals waren es mehr als 20 000 selbst ernannte Arier. Wie viele es am Sonntag waren, kann ich nicht sagen. Nach Donald Trump bestimmt Hunderttausende, was auch nötig ist, da er am Wahltag die Stimmen von mindestens 100 Millionen echten US-Amerikanern haben möchte — der Rest wird danach einfach abgeschlachtet; und wenn dem US-Militär die Munition ausgeht, gibt es bestimmt willige deutsche Chemiefirmen, die gerne unterstützen.
Spannender ist es nur noch, zu welchen Preisen die Firmen beim GOP-Wahlkampf ihre Produkte anbieten — meist Sonderangebote zu 14,88 $ (Beispiel: rein weißes Kissen-Set). Und das bedeutet tatsächlich nicht anderes als „14“ für die 14 Wörter der Neonazis: „We must secure the existence of our people and a future for white children.“ sowie die bei uns bereits hinlänglich bekannte „88“: „Heil Hitler!“ — und wer jetzt glaubt, das wäre reiner Zufall, der wird bestimmt auch noch eine Tesla-Sonderedition zu 14,88 Euro angeboten bekommen, wahlweise mit Hakenkreuz oder Sowjetstern im Kühlergrill. Dafür hat Elon Musk extra eine Fabrik in Grünheide erstellen lassen. VW hat dies bereits erkannt und weicht bereitwillig dem neuen „Volkswagen“ durch Schließung der ersten seiner Werke in Deutschland.
Der Wochenstart verlief dennoch weiterhin sehr erfolgversprechend, denn Dan Schaffer schickte eines seiner Ohio State University Marching Band-Videos. Wenn man dort genau hinschaut, dann kann man erneut feststellen, dass weder Donald Trump noch Kamala Harris solche Massen motivieren können wie es bereits mittlere Sportveranstaltungen ohne großen Aufwand hinbekommen. Leider ist der Durchschnittsbürger einfach kein Zoon Politikon und für politische Veranstaltungen schwer zu motivieren — Bücher- und Hexenverbrennungen einmal ausgenommen.
Das bedeutet für uns mündige Bürger, dass wir es schaffen müssen, einfach alle unsere Mitbürger zur Wahlurne zu bekommen, vor allem jene, die einfach keine Anti-Demokraten sein wollen. Und so bleibt bis zum 5. November 2024 zu hoffen, dass erneut alle US-Idioten weiterhin wie bereits 1939 auch im Madison Square Garden unterkommen.
Und selbst hierzu habe ich ein passendes Gedicht gefunden, nämlich eines von Charles Bukowski, den ich seit es Donald Trump als Politiker gibt, immer mehr schätze.
Democracy (2008: 216)
the problem, of course, isn’t the Democratic System,
it’s the
living parts which make up the Democratic System.
the next person you pass on the street,
multiply
him or
her by
3 or 4 or 40 million
and you will know
immediately
why things remain non-functional
for most of
us.I wish I had a cure for the chess pieces
we call Humanity …we’ve undergone any number of political
curesand we all remain
foolish enough to hope
that the one on the way
NOW
will cure almost
everything.fellow citizens,
the problem never was the Democratic
System, the problem isyou.
„Keiner irrt nur für sich, sondern gibt zugleich Grund und Veranlassung zum Irrtum anderer.“
Seneca, vom glückseligen Leben (2019: 12)
One thought on “28.10.02024”
Wir waren gestern Morgen auch auf Zimmer 167 und können das hier Gesagte nur bestätigen.