29.7.02023

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Beitragsfoto: Tanzen | © Pixabay

Vermischtes

Sehr erfreulich ist es heute in der Heilbronner Stimme (28.7.2023: 28) zu lesen, dass man erneut einen Silvesterball in der Harmonie plant. Das Ticket für den Silvesterball kostet 139 Euro pro Person und ist sowohl bei der Tourist Information in der Kaiserstraße 17 als auch online erhältlich. Meine bessere Hälfte und ich sind auf jeden Fall mit dabei.

Und wem der Silvesterball gefällt, dem wird auch der Europa-Ball am Samstag, 13. April 2024 in der Harmonie gefallen. Dort wird es nur Achtertische geben, die schon jetzt bei mir reserviert werden können.

Das neue Heilbronner Monopol, dieses Mal bei E-Scootern, erzeugt bei mir ein lächelndes und ein weinendes Auge. Zum einen bin ich froh darüber, dass diese Spielzeuge zukünftig weniger in Heilbronn anzutreffen sein werden, aber zum anderen muss man sich schon fragen, ob es gut für die Nutzer ist, wenn es nur noch eine einzige Firma gibt. Immerhin will diese weiterhin mit 600 Rollern und 300 Fahrrädern in Heilbronn vertreten bleiben. So bleibt zu hoffen, dass auch diese Angelegenheit weiter vom Markt geregelt werden wird und sich die Stadtverwaltung nicht dazu hinreißen lässt, einen Monopolisten zu subventionieren oder gar möglichen anderen Anbietern den Zugang nach Heilbron erschwert.

Erfreulich ist die Entwicklung beim neuen Gaskraftwerk, denn der Gemeinderat hat nun auch den Bebauungsplan genehmigt. Zusätzlich soll noch ein Fernwärmespeicher mit hinzukommen und das Heilbronner Fernwärmenetz ausgebaut werden. Da man weiterhin in Heilbronn auf Fernwärme setzt, wäre nun zu überlegen, ob man nicht spätestens dann, wenn das Gaskraftwerk auf Wasserstoff umgestellt werden wird, die Fernwärme durch Müllverbrennung erzeugt, denn Fernwärme aus Wasserstoff zu erzeugen, dürfte nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Hinzu kommt, dass wir nach Abbruch des Kohlekraftwerks bereits den Platz für eine Müllverbrennungsanlage hätten. Und auch den Müll haben wir reichlich. Dieser muss bisher mit Lastwagen nach Stuttgart oder Mannheim transportiert werden und kommt nach der Verbrennung wieder mit Lastwagen zurück nach Heilbronn, um bei uns eingelagert zu werden.

Der Charme dabei, wir sparen die LKw-Fahrten ein und können den teuer erzeugten Wasserstoff anderweitig nutzen.

Sommerzone

Wie von mir befürchtet, werden die Heilbronner Sommerzonen nun zu einem Spielball der Lokalpolitik. Als ehemaliger Bewohner einer dieser Sommerzonen, der dort gut zwei Jahrzehnte gerne gelebt hat und auch noch heute ein direkt Betroffener ist, habe ich meine entsprechende Überzeugung, die sich übrigens die letzten fünf Jahrzehnte nicht geändert hat. Es kommt nur noch die Erkenntnis mit hinzu, dass nun alleine aufgrund des Klimawandels eine weitere Umgestaltung unserer Innenstädte zwingend notwendig ist!

Bereits mein Vater ist damals die Sülmerstraße und Turmstraße hoch und runter spaziert, um die Ladenbesitzer von der Notwendigkeit einer Fußgängerzone zu überzeugen. Und schon damals waren die Argumente der damaligen Gegner einer zeitgemäßen Stadtentwicklung dieselben wie heute. Und diese Argumente sind heute noch so falsch wie damals.

Ich kenne keine einzige Kneipe, Laden oder Geschäft, das in den letzten Jahrzehnten Pleite ging, weil man nicht mit dem Auto vor die Türe fahren konnte. Insgesamt haben es heute viele Geschäfte und auch Restaurants schwer, vielleicht sogar noch schwerer als vor einigen Jahrzehnten. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Aber kein Geschäft muss schließen, nur weil es keinen Parkplatz vor der Türe gibt — große Supermärkte und Einkaufszentren einmal ausgenommen. Interessanter Weise aber kommen diese jüngst wieder verstärkt mit etwas kleineren Versionen in die Fußgängerzonen zurück.

Noch spannender und sehr tragisch die Tatsache, dass sehr viele Läden und Geschäfte gerade in jenen Straßen und Gassen meines Heimatviertels schließen mussten, obwohl sie Parkplätze direkt vor der Türe hatten. In der Turmstraße ist nur noch der Elektro Krauss übrig und in den anderen Straßen und Gassen sind bereits alle mir noch bekannten Geschäfte und Kneipen weg. Und selbst das Kaffee Roth musste nicht, wie immer befürchtet, wegen mangelnder Parkplätze schließen. Leider gilt auch hierbei, dass das Mädchen, das nicht tanzen kann, die Schuld auf die Musik schiebt.

Besser wäre es gewesen, man hätte bereits vor Jahrzehnten Nägel mit Köpfen und die Innenstadt insgesamt zum Fußgängerbereich gemacht. Ich behaupte, wir stünden heute allesamt viel besser da und hätten genau die Kundenfrequenz, die man jetzt so vermisst! Hinzu kommt noch, was ich auch schon immer bemängele, die fehlende Sauberkeit, fehlende öffentliche Toiletten, mehr Kontrollen bei den Hausierern, Bettlern und Kleinkriminellen, eine bessere Ausschilderung von den Parkplätzen zu den Geschäften und einen attraktiveren Weg dorthin — ergo ein tragfähiges Innenstadtkonzept!

Man schaue sich nur einmal selber an, wie glückliche und zufriedene Menschen ihre Einkaufstüten zu den Autos an den Rand von Metzingen schleppen, darunter sehr viele Heilbronner, die, wenn man sie fragt, nur dann in Heilbronn einkaufen würden, wenn sie direkt vor einem Geschäft kostenfrei parken dürften.

Ich kaufe z. B. kein Hochwertprodukt in der Heilbronner Innenstadt, welches mir nach dem Kauf übrigens kostenfrei nach Hause gebracht werden würde, weil ich keinen Parkplatz vor Ort finde, sondern einfach nur deshalb, weil ich für so viel Geld auch im Laden gut bedient werden möchte! Und für einen guten Kaffee gehe ich sogar ein paar Kilometer zu Fuß; ein Parkplatz vor der Tür entschädigt mich nicht für schlechten Kaffee oder gar schlechten Service.

Aber auch ich halte die Sommerzonen für eine reine Geldverschwendung! Zum einen verhindern diese weiterhin eine notwendige Stadtentwicklung — den Ausbau zu einer attraktiven Fußgängerzone — und zum anderen geben sie erneut Populisten die Gelegenheit, sich wieder einmal sehr billig zu profilieren. Das Lustige ist dabei, dass die meisten dieser Menschen wohlbehütet in einem Stadtteil wohnen, gerne zum Einkaufen in größere Städte fahren und sich nur dann in meinem Heimatviertel sehen lassen, wenn es etwas umsonst oder eine schöne Pressemeldung gibt.

Wenn sich gerade unsere Gemeinderäte jetzt so um die Sommerzonen echauffieren, dann könnten sie uns doch einmal erklären, was sie den all die Jahre für mein Heimatviertel getan haben; den mehr als notwendigen Umbau der Turmstraße hatten sie schon vor vier Jahrzehnten zugesagt. Gerne würde ich wissen, wie viele Millionen Steuergelder sie seither für weitere Konzepte, Ideen, Versuche, Besichtigungsreisen, Expertenmeinungen, Besprechungen, Exposés und Veranstaltungen ausgegeben haben. Man hätte die Turmstraße damit schon längst in Gold aufwiegen können.

Und so vermute ich einmal, dass es den allermeisten unserer Gemeinderäte nicht um mein Heimatviertel geht, sie nutzen dieses einzig und alleine nur, um sich selbst profilieren zu können — und dies auf Kosten meiner Heilbronner Mitbürger und mir!

Große Städte

Heute gab es einen spannenden Vortrag bei einer Besprechung der Freien Wähler auf Landesebene. Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch stellte dabei der aktuellen Politik in Sachen Gebäudesanierungen, Neubauten und Anpassung von Heizungskonzepten ein sehr schlechtes Zeugnis aus. Das war zu erwarten, da unsere Politik seit Jahrzehnten nur noch auf Probleme reagiert, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Sehr interessant dabei die Information über die Umweltkosten für aktuelle Neubauten. Selbst wenn diese den jüngsten energetischen Forderungen genügen, sind diese derzeit nicht zu vertreten. Und schon gar keine neuen Einfamilienhäuser in Großstädten. Das Bauen muss insgesamt neu erfunden werden, bevor man sich wieder verstärkt dieser Thematik widmet.

Und so passt es auch ganz gut, dass das Wollhaus nicht abgerissen und neu erstellt werden soll, sondern man die alte Bausubstanz nutzt. Wie ich heute erfahren durfte, sind die alleine dabei eingesparten Umweltkosten immens.

Zum Abschluss konnten sich die Freien Wähler der größeren Heilbronner Städte noch über den Sachstand der Vorbereitungen zur Gemeinderatswahl 2024 austauschen. Interessant dabei war, dass sämtliche Großstädte auch hier mit ähnlichen bis identischen Herausforderungen zu kämpfen haben. Deswegen ist es auch ganz gut, dass sich die Freien Wähler in Baden-Württemberg zu einem Landesverband zusammengefunden haben — man muss das Rad nicht jedes Mal neu erfinden.

Zum Abschluss konnte Herbert Burkhardt den anderen Freien Wählern noch unser neues Heilbronner Wahlkampfkonzept vorstellen, was übrigens das alte aus 2019 ist — ganz nebenbei spart auch dies Kosten und schont sogar ein ganz klein wenig unsere Umwelt.

Klausuren

Bereits vor ein paar Tagen konnte ich dieses Thema für mich abschließen und die Ergebnisse an Detlef Stern bzw. die Hochschule übermitteln; ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Jetzt bleibt mir nur noch, die Klausuren in der kommenden Woche bei der Hochschule abzuliefern. Ich spekuliere dabei auf ein Käffchen und ein gutes Gespräch.

Zum Abschluss von zwei Semestern habe ich ein paar kleine Beobachtungen zu teilen und bin einmal gespannt darauf, wie diese Dinge von den Profis betrachtet werden. Ganz ungewollt und von mir erst jetzt erkannt, hatte ich diese beiden Semester so ganz nebenbei zum praktischen Teil meiner damals rein theoretischen Abschlussarbeit gemacht.

Ob dies nun in den Bereich Déformation professionnelle fällt oder gar sämtliche „Überlebende unseres Bildungssystems“ insgesamt so sozialisiert wurden, wäre eine weitere Beobachtung wert.

Alt werden im Amt

Heute hat die New York Times dieses Thema aufgegriffen. Und Jim Manleys Erkenntnis: The Senate is such a warm, comforting place that you can live inside that bubble.“ dürfte inzwischen auch allen deutschen Volksvertretern gut bekannt sein.

Meine Vorgänger im Amt bei der EUROPA-UNION Heilbronn hatten bereits vor über 20 Jahren eine Altersgrenze von 80 Jahren festgelegt. Ein Vorstandsmitglied ist sogar bereits mit 70 Jahren aus seinem Amt ausgeschieden — beides ist aber auch viel einfacher zu bewerkstelligen, wenn diese Ehrenämter weder Wärme bieten noch sonstige Vorteile mit sich bringen.

Die beiden Autoren des Times-Artikels Lisa Lerer und Reid J. Epstein stellen sich zum Schluss noch die Frage, ob ein mögliches sich im Amt rein altersbedingt lächerlich zu machen, Politiker nicht dazu bewegen könnte, einfach von ganz alleine aufzuhören. Friedrich Merz und Winfried Kretschmann dürften beide hierbei völlig anderer Meinung sein.

Meine Leser können den besagten Times-Artikel gleich hier kostenfrei erhalten.


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