E-Scooter

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Beitragsfoto: Mann mit E-Scooter | © Shutterstock

Nachdem meine Heimatstadt bereits eine Sonderstellung in Sachen Fußgängerzone für sich beansprucht, indem man dort mit Fahrrädern — egal ob motorisiert oder nicht — Rentner und Kleinkinder jagen darf, sind jetzt seit November 2020 ergänzend auch E-Scooter zugelassen worden.

„Die Elektrokleinstfahrzeuge haben das Potential, als schnelles Fortbewegungsmittel bei kurzen Distanzen und in Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr die Vielfalt der Mobilität in Heilbronn dauerhaft zu verbessern. Mit der gemeinsamen Vereinbarung schaffen wir eine gute Basis für eine partnerschaftliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Geltende Regeln für die Fahrer [Webpage nicht mehr vorhanden]

Auch für die Benutzung der E-Scooter gelten die Regeln der StVO und der eKFV: So ist das Befahren von Gehwegen verboten. Ausnahme ist die Heilbronner Fußgängerzone, hier dürfen E-Scooter mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Ansonsten müssen sie auf Radwegen fahren. Auch Radfahrstreifen, Fahrradstraßen und Fahrradzonen dürfen mit den E-Scootern befahren werden. Erst wenn kein Weg dieser Art vorhanden ist, darf mit den E-Scootern auf der Fahrbahn gefahren werden.

Fahrten mit mehreren Personen oder unter Alkoholeinfluss sind verboten. Entgegen der allgemeinen Vorschriften lassen die drei Anbieter erst Fahrer ab 18 Jahren zu.

Seit es diese E-Scooter in Heilbronn gibt, frage ich mich, warum man so etwas überhaupt benötigt. Inzwischen glaube ich aber, dass es der Spass-Faktor ist: denn die Kinder, Väter oder Mütter mit Kind, oder gleich bis zu drei Personen auf einem Scooter, welche mir auf den Gehwegen oder in der Fußgängerzone begegnen, haben sichtlich Spaß an diesen Rollern.

Das kann ich sogar nachvollziehen, da ich selbst im Alter von drei und vier Jahren passionierter Rollerfahrer war; und wer weiß, mit Elektromotor hätte mir das Ganze bestimmt auch bis zum Ende meiner Kinderzeit gefallen.

Nur wer in Heilbronn nicht nur zum Spaß unterwegs ist und zu Fuß bereits heute Autos und Rädern auf den Gehwegen ausweichen muss, dem kommen die neuen Gehwegbefahrer nicht gerade sehr gelegen.

Da das aber in Heilbronn überhaupt kein Problem ist, stellt nun eine vierte Firma der Allgemeinheit weitere E-Scooter zur Verfügung.

Schade nur, denn Heilbronn ist eigentlich, wenn man Biberach einmal außen vor lässt, eine Stadt, wo man zu Fuß ganz gut und mit dem Fahrrad inzwischen auch sehr bequem unterwegs sein kann.

„Trendige“ Fortbewegungsmittel, wie etwa Segway oder E-Scooter, können durchaus eine Bereicherung sein, vorausgesetzt, dass sich die Nutzer an die vorgegebenen Regeln halten, und die Stadtverwaltung auch bereit ist, Regeln bei allen durchzusetzen.

In Zeiten aber, wo man vorgibt, sich gerne selbst um Umweltschutz zu kümmern, bleibt die Frage, ob es der Umwelt nutzt oder überhaupt gesamtwirtschaftlich sinnvoll ist, Heilbronn mit diesen E-Scootern voll zu müllen?

Heilbronn ist eine lebenswerte Stadt, aber man muss auch erkennen, dass wir nie Weltstadt werden. Daher sollten wir nicht jedem Trend hinterher laufen und können auch zu Fuß ganz gut — und gesünder — in Heilbronn unterwegs sein.


All the things I really like to do are either illegal, immoral, or fattening.“

Alexander Woollcott, The Knock at the Stage Door (Reader’s Digest, Dezember 1933)
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