1.12.02025

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Beitragsfoto: Landkreispuzzle

Beteiligung

Als überparteilicher Verein oder Verband hat man den großen Vorteil, dass man auf sämtliche weiteren politischen Verbände, Parteien und Wählergruppen zurückgreifen kann. Einzig die Verfassungstreue der potentiellen Partner spielt dabei eine Rolle. Wer bei uns nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, der muss leider draußen bleiben.

Ein Faktum, was Extremisten kaum bis gar nicht zu vermitteln ist, und manche Bürger ebenfalls nicht verstehen wollen. Vielleicht kann hierbei ein plumpes Beispiel weiterhelfen. Fußballspieler und deren Zuschauer lassen einen Handballer, der beständig mit dem Ball in der Hand vom Spielfeld rennt, auch nicht sehr lange mitspielen, wenn sie ihn überhaupt aufs Feld lassen.

Und so freue ich mich jedesmal als Vorsitzender eines überparteilichen Verbandes darüber, wenn neue Mitspieler aufs Feld kommen; in den vergangenen Jahren habe ich Parteien und Wählergruppen kennengelernt, die mir sonst wohl nie über den Weg gelaufen wären. Aber ich musste auch doch so einige vom Spielfeld nehmen, die einfach nicht mitspielen wollten und dabei auch noch völlig andere Vorstellungen vom Spiel hatten. Wer dies nicht macht, der beendet über kurz oder lang das gesamte Spiel und sorgt zudem dafür, dass kein weiterer künftig mehr richtig und gut spielen möchte.

Jüngst kann ich noch etwas anderes zumindest in meinem Verantwortungsbereich und teilweise auch in meinem Interessenbereich beobachten, nämlich dass sich Unionsmitglieder verstärkter als sonst üblich in unserem Verband einbringen, hingegen SPD und Bündnis 90/Die Grünen Mitglieder sich immer mehr zurückhalten. Seit gut 80 Jahren ist die Idee des Spiels dieselbe und auch die Regeln haben sich kaum dabei geändert. Wobei die, welche sich nunmehr rar machen zu beginnen, anfangs auch nicht mit dabei waren. Mal schauen, ob dies nur dem bevorstehenden Wahlkampf geschuldet ist.

Vermischtes

Die heutige Fahrt mit dem meseno-Bus verlief störungsfrei und war zudem erfolgreich. Meine Baustellenumfahrungen haben sich bewährt.

Spannend wie die Kosten für Weihnachtsmärkte aller Orten völlig aus dem Ruder laufen. Alleine für GEMA und eine vermeintliche Sicherheit dürfte der Heilbronner Käthchenmarkt gut und gerne eine Million Euro kosten. Da wundert es auch nicht mehr, wenn man nun den Pferdemarkt gänzlich abschaffen möchte.

Das mit den GEMA-Kosten zeichnet sich schon etwas länger ab, was einfach geschieht, wenn man Bürokratie hemmungslos über wirklich alles stülpt — bald fährt auch kein einziger Zug mehr.

Unsere Unsicherheitsfantasien sind dabei allerdings rein politisch hochgepuscht, für die eigenen Wähler ist einem nichts zu schade und schon gar nichts zu teuer! Am Ende wird es aber nur Nazis, Islamisten und sonstigen Übeltätern nutzen.

Gerd M. Hofmann hat es jüngst in einem Kommentar auf den Punkt gebracht, was wollen wir noch alles machen, um uns gegen wirklich alle Bösewichte dieser Welt abzusichern? Wobei man echte Bösewichte damit nicht abschrecken kann und gegen völlig Irre konnte man noch nie vorsorgen.

Jeder auch nur halbwegs intelligente Politiker weiß dies ganz genau, dennoch wecken sie bei ihrer eigenen Klientel Wünsche, die sie nie und nimmer erfüllen werden können. Bei den Renten ist es ähnlich. Nationalsozialismus und Kommunismus funktionieren bei uns aber immer, wohl deshalb wurde beides bei uns erfunden.

Und so fürchten unsere Politiker weder Irre, Fanatiker, politisch Extreme noch islamistische Gewalttäter. Sie fürchten einzig und alleine ihre eigenen Wähler und die kennen sie ganz genau!

Mehrheitlich dürfte dieser Verband weiterhin aus Altlasten und Ewiggestrigen bestehen. Und so kommen sie halt übermorgen wieder aus ihren Löchern gekrochen.

Heinrich Kümmerle (@kuemmerle.name) 2025-12-01T06:47:45.644Z

Rundschreiben

Ein Rundschreiben ist mir verblieben und zwar jenes an die Mitglieder und Interessenten der EUROPA-UNION Heilbronn. Ohne Frage, ich schreibe es weiterhin und dies monatlich sehr gerne. Nach zwei Jahrzehnten des Experimentierens ist es zumindest für mich die ideale Form, um mit möglichst vielen Mitgliedern in Verbindung zu bleiben.

Bereits 2005 bin ich mit einer interaktiven Vereinswebsite ins Rennen gegangen, welche u. a. Foren, Chaträume, Video-Chats und weitere nur erdenkliche Möglichkeiten bot. Auch richtete ich auf allen möglichen Social Media eigene Vereinsseiten ein, und wir hatten selbst auf YouTube einen eigenen Kanal.

Noch ein paar Jahre lang gab es zudem per traditionellem Postversand Frühjahrs-, Weihnachtsbriefe und weitere Schreiben an die Mitglieder, anfangs noch sämtlich mit handschriftlichen Zusätzen versehen. Ein Riesenaufwand, der kaum bis gar keine Reaktionen bei den Adressaten hervorrief; selbst Gratulationsschreiben zu Wahlen oder Geburtstagen blieben meist unbeantwortet. Letztendlich waren es dann die Vereinsfinanzen — völlig aus der Zeit gefallen waren es die Kosten, die die Fakten schufen.

Auch der Aufwand für eine interaktive Vereinswebsite lohnte sich nicht, selbst mit eigenen Vereins-E-Mail-Adressen lockten wir kaum ein Mitglied. Ein, zwei Jahre lang betrieb ich zwei Websites parallel, um dann doch nur noch eine WordPress-Seite für den Verein zu unterhalten, welche ebenfalls kaum mit Zugriffszahlen aufwarten kann — deshalb wird diese immer weiter abgespeckt.

Fast hätte ich es vergessen, auch alle unsere Schwerpunktveranstaltungen hatten jede einmal eine eigene Website, die leider wohl nur mich interessierten.

Und der Versuch mit einer zusätzlichen Vereins-Website auf meine.stimme.de war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Einzig ein Chat-Raum für Mitglieder auf Threema war kurzfristig etwas erfolgreich, wobei er aber nicht den eigentlichen Sinn und Zweck von Chat-Räumen erfüllen konnte und sein Betrieb damit überflüssig wurde.

Was bleibt damit? Eine Website, um der Welt zu zeigen, dass es uns noch gibt. Das besagte Rundschreiben für interessierte Mitglieder und weitere nette Menschen. Eine Mailingliste und ein Threema-Raum für den Kreisvorstand, sowie die jährliche Einladung per Briefpost zur jeweiligen Kreisversammlung an alle Mitglieder. Und sehr viele Erinnerungen an vergebliche Versuche, um einen Verein ins 21. Jahrhundert zu katapultieren.


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