Beitragsfoto: Wald|Image by Radosław Szymański from Pixabay
Ohne Wenn und Aber! wir bewegen uns allesamt in sehr dunkle Zeiten hinein. Jene von uns, die noch zu Schulzeiten neugierig darüber waren, warum unsere Großeltern massenhaft zu Nazis, zumindest aber zu willfährigen Mitläufern wurden, können das Ganze nun im Selbststudium betrachten.
Eine unheilige Allianz von Ungarn, US-Amerikanern, Russen, Chinesen, Israelis und sonstigen Willigen stellen sich ganz offen in der UN gegen die Ukraine. Jeff Bezos ruiniert die Washington Post nun vollständig und baut zeitgleich Amazon zu einem Unterdrückungsinstrument aus. Mark Zuckerberg, schon immer ein schlechter Mensch, konkurriert schon länger mit Elon Musk darum, wer den besseren digitalen Stürmer herausbringt. Bei den entscheidenden Menschen hinter Apple und Microsoft bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob sie ebenfalls den Weg in die Diktatur gewählt haben und inwieweit sie ihre Soft- und Hardware zu Macht- und Kontrollinstrumenten einer „Weltdiktatur“ weiterentwickeln. Vielleicht konkurrieren die westlichen Unternehmer aber auch nur mit den führenden Chinesen darum, wer diesen prosperierenden Weltmarkt beherrschen wird.
Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass die älteste und stabilste Demokratie so schnell und so jämmerlich zugrundegeht. Bei den Russen und Chinesen wussten wir es, dass sie noch nie in ihrer Geschichte nur die Chance hatten, um zu halbwegs anständigen Menschen zu werden — im Bestfall benehmen sie sich in einem demokratischen Umfeld etwas zivilisiert und haben uns damit hoffen lassen, dass sich ihre Gesellschaften ebenfalls zum Besseren entwickeln könnten. Welch ein Trugschluss das ist, werden wir ab spätestens 2030 feststellen, wenn sie wie die Russen und Nordkoreaner schon jetzt über den Rest Europas herfallen werden. Dann geeint mit jenen ihrer Landsleute, die schon heute in Europa sind, wird es sehr schnell gehen.
Und auch wir Deutschen sind eigentlich schon längst wieder mehrheitlich Nazis, zumindest aber Faschisten, manche von uns zieren sich nur noch und södern derweil ein wenig. Die SPD hängt schon länger keine Nazi-Porträts mehr ab!
Insgesamt steht die westliche Welt gerade auf der Kippe! Wir erleben einen gewaltigen Balanceakt auf dem Drahtseil und keiner von uns kann sagen in welcher Richtung wir herunterfallen werden. Wir haben es allesamt viel zu lange viel zu doll getrieben, um uns noch länger auf dem Drahtseil halten zu können — aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen, vielleicht auch wegen des Nervenkitzels haben wir dabei darauf verzichtet, um ans rettende Ufer zu gelangen.
Wir alle wussten ganz genau wie wir unsere Demokratien hätten retten können. Aber wie bei der Wehrpflicht auch, die anderen hätten es richten müssen! Mehrheitlich waren wir dabei eh nur gekaufte Demokraten, wie im Westen so auch im Osten — 1989 haben uns die Ossis dabei ganz schön den Spiegel vorgehalten. Und wir haben allesamt nur so lange Demokratie gespielt wie es für uns selber von Vorteil war, haben aber immer geflissentlich darauf geachtet, dass es nicht zu viel an Demokratie werden wird. Das erklärt auch unsere jahrzehntelange Weigerung Europa zu einen.
Und jedem haben wir dabei jeden Tag aufs Neue gezeigt, dass wir statt eines Präsidentin viel lieber eine Königin mit möglichst vielen Prinzessinnen hätten. Kein Demokrat konnte jemals so viele Menschen bei uns begeistern wie selbst das allerletzte Prinzenpaar — und sei es auch nur ein Faschingsprinz. Ganz zu schweigen von einem Kaiser, wir haben diese sogar im Fußball gesucht und gefunden. Wenn wir schon etwas länger auf den neuen Führer warten müssen, dann durften und dürfen bei uns wirklich alle, ob Fürstchen, graue Eminenz, Oligarchen oder Nackttänzer ihren Hut in den Ring werfen.
Homöopathie statt Medizin, Bauchgefühl statt Wissenschaft, Rassismus statt Mitleid, Facebook statt Weblog und Urlaub statt Arbeit sind unsere neuen Götzen und zur Richtlinie unseres Handelns geworden.
„Schluss mit lustig!“ war auch schon wieder vor ein paar Jahrzehnten und jene Bürger über 70 haben es tatsächlich ins Ziel geschafft — 2030 wird sie nicht mehr wirklich interessieren! Und dass sie gerade jene Menschen sind, die Deutschland, Europa und die westliche Welt zerstört haben, nur dann und insoweit, wie die Wartezeiten beim Arzt etwas länger werden oder sich die neue Aidareise verzögern sollte. Wenn es für sie optimal läuft, dann werden sie noch glorreich zu Grabe getragen bevor die ersten Einschläge russischer Artillerie zu hören sein werden.
Und jene Bürger, die richtig reich sind, die müssen sich ebenfalls keine Sorgen machen, denn sie haben ihre Villen bereits an jenen Stellen der Welt, die nach sämtlichen militärischen Berechnungen auch einen Dritten Weltkrieg ungeschoren überstehen werden. Zumindest aber können sie sich dort ein Hotelzimmer erlauben.
Jene Bürger über 50 hoffen derweil, dass es auch noch für sie wenn auch nur noch ganz knapp reichen wird. Bis dahin beißen sie einfach verstärkt gegen jeden und alles, die ihnen vielleicht noch die Butter vom Brot nehmen könnten und planen bereits einen Nachbarn nach dem anderen zu verkaufen. Jetzt sind die Ukrainer dran, bald dann auch die Balten, die Ungarn, die Polen, die Tschechen und und und.
Eines ist ganz sicher, alle unter 50 haben die Arschkarte gezogen! Selbst wenn es 2030 zu keinem Schießkrieg kommen sollte, dann sind unsere Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik schon jetzt soweit heruntergewirtschaftet, dass es kein Zuckerschlecken mehr werden wird. Und wenn sie dann doch den so erhofften und so lange herbeigesehnten Führer — ok, vielleicht kommt ja noch der Kaiser aus dem Kyffhäuser — bekommen, wird dies die Gesamtsituation nur noch weiter verschlimmern.
Weil eines ist ebenfalls ganz sicher. Wenn Sie selber kein Diktator, Kaiser oder Oligarch sind, dann ist alles außer Demokratie keine wirklich gute Sache! Blockwart, KZ-Wärter oder Mauerschütze sein zu dürfen hilft darüber auch nicht so richtig hinweg.
Und nun?
Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen so schnell wie möglich kriegstüchtig werden. Das bedeutet nicht, aus uns Killermaschinen zu machen. Nein, wir müssen erst einmal hungern und frieren lernen. Wer so etwas überstehen möchte, der sollte das vorher schon einmal miterlebt haben. Wir müssen lernen, mit möglichst wenig auszukommen und aus wenigem wieder viel zu machen. Zudem müssen wir lernen wie man mit seinem Umfeld in einem Krieg bzw. Bürgerkrieg am besten zurecht kommt.
Angehörige von Minderheiten sollten sich zudem umschauen, ob und wie sie in sichere Gegenden ausweichen können. Aus Erfahrung wissen wir, dass es selbst von Konstanz aus in die Schweiz viel zu weit sein kann! Ob die USA noch ein Rückzugsgebiet sein können, darf inzwischen bezweifelt werden. Und mit Nordafrika haben wir es uns selber versaut.
Auf alle Fälle aber müssen wir gucken, wie wir gemeinsam und dies am besten in demokratischen Strukturen die kommenden Probleme und Herausforderungen stemmen können. Und dabei sind wir auf Gedeih und Verderb abhängig vom Opfergeist und -willen der leistungsfähigeren Mitmenschen unter uns, die diese Herausforderungen letztendlich meistern müssen. Hilfreich wäre es dabei, wenn wir diesen Leistungsträgern dann nicht beständig in den Hintern treten.
Wir müssen dafür endlich jenen Mitbürgern in den Hintern treten, zuerst jenen, die sich ganz bewusst von allen Diensten und Pflichten drücken und es dabei nur auf ihr Eigenwohl abgesehen haben, dann aber auch jenen, die einfach nicht aus den Puschen kommen wollen und sich in Krankheit und Selbstmitleid flüchten.
Dunkle Zeiten sind ein Lackmustest für alle Gesellschaften! Auf alle Fälle wissen wir seit 1945, dass es die europäische Gesellschaft wenn überhaupt noch, dann nur gemeinsam schaffen kann.
Und schon beisst sich die Katze wieder in den Schwanz.
Aber inzwischen sind wir soweit heruntergekommen, dass nur noch die wenigsten Menschen von einer Spaltung Europas profitieren. Dies sind jene, die die Europäische Idee zusammen mit der Demokratie endgültig beerdigen möchten, jene die den Untergang der Russischen Föderation durch die Besetzung des restlichen Europas noch ein wenig hinauszögern möchten, und jene die sich wieder einmal am Leid ihrer Mitmenschen dumm und dämlich verdienen möchten.
Die Masse von uns Menschen wird wohl auch die kommenden dunklen Zeiten überstehen, so wie sie unsere Demokratie überstanden haben, nämlich völlig stumpf und unbeteiligt, aber dabei immer auf den eigenen Vorteil aus.
Wie das dann aussehen wird, können wir gerade ganz aktuell in der Russischen Föderation sehen: ohne Krieg — und in der Ukraine: mit Krieg. Als Europäer haben wir hierbei kaum eine andere Wahl.
Bei unseren amerikanischen Nachbarn sieht es da schon ein wenig besser aus, denn diese können sich in einer von US-Oligarchen gestalteten und einem völlig durchgeknallten Möchtegerndiktator geführten neuen Welt wiederfinden — und dies wie in allen ehemaligen Demokratien so üblich selbstgewollt.
Was könnte man jetzt noch (mehr) machen?
Auch wenn die meisten Oligarchen, auch jene in den USA und Europa, bereits ganz gut von Staatsaufträgen leben, könnte man sie als Bürger doch noch ein wenig ärgern, indem man die antidemokratischen Oligarchen boykottiert — sie hätten zwar nur etwas weniger Geld, aber schmerzen wird es sie dennoch.
Wichtiger wäre es, den antidemokratischen Medienmogulen ihre Basis zu entziehen und sofort deren Produkte zu meiden. Dies gilt allerdings auch für die entsprechenden Produkte aus China oder der Russischen Föderation. Das Problem hierbei: wir Europäer haben kaum Alternativen, zumindest keine die dem Normalbürger gefallen.
Am wichtigsten wäre es aber endlich und dies sehr massiv als Demokrat aufzutreten und noch massiver eine europäische Einigung einzuklagen — wenn nicht jetzt, wann denn sonst?
Wie gesagt, die westliche Welt steht gerade auf der Kippe. Es wäre jammerschade, wenn die Welt am Ende wegen des Müßiggangs oder gar der Ignoranz eines einzelnen Menschen für lange Zeit völlig in der Dunkelheit verschwindet.
4 thoughts on “Dunkle Zeiten”
Danke für den Beitrag!
Was mich besonders besorgt: Die meisten Jungen wählen Rechtsfaschisten oder links. Ja, in der Jugend ist man immer etwas extremer und radikaler. Doch sehen wir hier nicht einen besonders besorgniserregenden Trend? Vor allem, weil demokratische Politiker gerade mehrheitlich ein Jammerbild abgeben, mehr spalten, als Leute für eine wehrhafte Demokratie abzuholen.
Stimmt, als Jugendlicher ist man immer radikaler als im späteren Leben. Ich vermute zudem, viele Jugendliche erkennen so langsam aber sicher, dass sie das von ihnen erträumte und von ihren Eltern und Großeltern geführte „gute“ Leben selber nicht mehr haben werden. Und das radikalisiert sicherlich die meisten unter 50, ganz besonders in unserer Gesellschaft, in der es zwingend ist, dass man immer einen Schuldigen benennen kann.
Das mit dem jämmerlichen Bild unserer Politiker bemängele ich nicht nur bereits seit Jahren, ich hatte auch versucht, selber etwas dagegen zu unternehmen — vergeblich. Unsere Politiker sind ein Abbild unserer Gesellschaft, also wo sollen die Tausende von wehrhaften und verantwortungsvollen Volksvertreter in unseren Parlamenten überhaupt herkommen? Der bekannte Fachkräftemangel macht auch vor der Politik kein Halten.
Das Wunderbare an jeder Demokratie — und das ist nur dort möglich (!) — ist es aber, dass wir Demokraten, wenn wir dies nur möchten, uns wie damals der Baron Münchhausen selber am Schopfe packen und aus dem Schlamassel ziehen könnten.
Wir Bürger müssen damit beginnen (!) und wir werden, sobald wir damit begonnen haben, staunen, wie schnell unsere eigenen Volksvertreter auf diese Lokomotive aufspringen werden.
Jede Demokratie lebt und stirbt mit ihren eigenen Bürgern.
Mir fehlt da offenbar eine Info: Wie wird denn Amazon zu einem „Unterdrückungsinstrument“? Ist doch nach wie vor ein Shop für dies und das – ?
Als jahrelanger Amazon-Kunde bin ich immer wieder erstaunt darüber, was Amazon über mich jetzt schon weiß. So lange die Ergebnisse dieser Sammelleidenschaft im Konzern verbleiben und lediglich dazu dienen, noch mehr Geld von mir zu bekommen, ist die Welt zumindest für mich noch in Ordnung.
Inzwischen hat Jeff Bezos aber sehr eindeutig (z. B. bei der Washington Post) signalisiert, dass er Einfluss zugunsten von MAGA nehmen möchte. Und das kann er mit den Amazon-Informationen sehr leicht. Hinzu kommt, dass er damit auch und dies nicht nur zum Kauf seiner Produkte manipulieren kann.
Und ist der Rubikon erst einmal überschritten, dann kann er die Amazon-Informationen mit denen von Elon Musk und weiteren Informationen zusammenführen und damit sehr leicht Druck auf jeden einzelnen Bürger ausüben, wenn nicht gar diese Bürger an irgendwelche „staatlichen“ Institutionen ausliefern.
Das dahinter stehende Modell stammt noch von George Orwell. Inzwischen ist es, wenn man die Möglichkeiten eines Jeff Bezos hat, technisch ohne Probleme umsetzbar.
Die einzigen beiden Fragen dabei sind, wie weit sind wir bereits und wie weit wird es noch gehen?