Kalenderwoche 2

4.6
(8)

Beitragsfoto: Hausboot auf dem Rhein | © Jan Oldenkott

Weil ich mich zum Ende des Semesters hin nun schwerpunktmäßig auf die kommende Klausur und das Seminar konzentrieren möchte, wobei ich schneller vorankommen werde, wenn ich mich nicht beständig ablenken lasse, veröffentliche ich diesen Rückblick bereits etwas früher als beabsichtigt. Was allerdings nicht bedeutet, dass in den nächsten Tagen keine weiteren Beiträge mehr zu erwarten sind. Denn ich schreibe spontan und lasse mich gerne weiterhin zu dem einen oder anderen Kommentar verführen.

Waldbrände

Derzeit wüten in Kalifornien die schlimmsten Waldbrände seit Langem. Demnächst werden uns ein Donald Trump oder ein Elon Musk mitteilen, dass dies daran läge, dass man in Kalifornien weiterhin mehrheitlich demokratisch wählt. Auch können wir uns schon jetzt darauf einstellen, dass bald in den Social Media die „wahren“ Schuldigen (Migranten und Juden) identifiziert werden. Was wiederum dazu führen wird, dass bei uns mindestens die AfD verlautbaren wird, dass die deutschen Wälder schnellstmöglich von allen Ausländern und „Sie wissen schon“ befreit werden müssen: „Abschiebungen retten auch den deutschen Wald!“

Da sich beide Social Media-Titanen aktuell noch an Kanada, Mexiko, Grönland und Panama abarbeiten, müssen wir uns allerdings noch ein wenig gedulden. Hoffentlich sind bis dahin die Brände in Kalifornien unter Kontrolle! Und hoffentlich bleibt wenigstens meine Tante davon verschont — meine bessere Hälfte konsultiert den oben verlinkten Tracker gleich mehrmals am Tag.

Und wer jetzt glaubt, Kalifornien sei ganz weit weg, der ignoriert dabei, dass bei uns bereits ganz andere Dinge in Brand geraten sind. Unsere Waldbrände sind weit gewaltiger. Und da unsere eigenen Wälder (tatsächlich haben wir meist nur Baumplantagen) bereits verloren sind, mehren sich die Stimmen, die sämtliche Bemühungen um Natur-, Umwelt- und Bevölkerungsschutz in Gänze einstellen möchten.

Bei uns zählt bekanntlich nur noch der schnelle Profit und vergiftetes Grundwasser wie auch Böden schaden doch nur den kommenden Generationen. Da passt es ganz gut, dass man die Heilbronner Kläranlage weiterhin nicht mit einer weiteren Klärstufe ausstattet. Dabei waren wir in Mitteleuropa doch immer so stolz darauf, dass wir das „von der Hand in den Mund Denken“ abgeschafft hatten.

Die schlimmsten Waldbrände finden inzwischen in unseren Köpfen statt! Aber es besteht durchaus noch Hoffnung, denn in anderen Teilen dieser Welt macht man sich weiterhin noch oder gar erst jetzt Sorgen um die Zukunft folgender Generationen; dabei nicht nur in jenen Inselstaaten, die so langsam aber sicher im wahrsten Sinne des Wortes untergehen. In Indien, von dort, wo wir uns künftig qualifizierte Fachkräfte — unqualifizierte haben wir selber mehr als genug — erhoffen fängt man nun an, sich verstärkt um die eigene Umwelt zu kümmern: „Vierzig Jahre nach der Chemiekatastrophe von Bhopal wird das frühere Werksgelände endlich gesäubert“ (NZZ, 6.1.2025). Derweil verschiebt man bei uns den schlimmsten Müll ins Salzbergwerk.

Nachtrag 11.1.2025

Es ist noch schlimmer mit den Bränden als ich befürchtet hatte. Deshalb hier gleich mein Hinweis an meine Mitmenschen …

Schuldenbremse

Wenn man einmal davon absieht, dass dieser Fachbegriff so hohl wie sein Schöpfer ist, so soll er uns Bürgern signalisieren, dass man als Politiker halbwegs verantwortlich mit Steuermitteln wirtschaften möchte.

Bekanntlich ist die aktuelle Regierung daran gescheitert, dass sie weiterhin wie die Vorgänger auch mehr Ausgaben als Einnahmen hatte und man sich am Ende einer sehr kreativen Buchführung befand — wir Bürger würden in solchen Fällen wohl im Gefängnis landen. Leider aber tragen unsere Politiker wie ein Donald Trump für ihr Tun und Unterlassen keinerlei Verantwortung.

Und so haben Politiker der wohl künftigen Regierungspartei — welche vor Kurzem noch als Opposition vehement für das Einhalten der Schuldenbremse warben — im Vorfeld der Wahl einmal abgeklopft, ob diese nicht doch auszuhebeln wäre. Offensichtlich hatten sie in der Schnelle selbst ihre eigene Kernwählerschaft völlig überrascht. Und nun kann man plötzlich wieder landauf und landab von der CDU hören, dass es „kein Rütteln an der Schuldenbremse“ gibt (Thorsten Frei in einem Redaktionsgespräch mit der Heilbronner Stimme).

Die aktuelle Lektüre eines Buches verführt mich zu folgendem Vorschlag: Wie wäre es, wir versuchen es mit einer „seriellen Schuldenbremse“ und wenn das gekauft wird, dann gleich auch noch mit einer „seriellen Demokratie“?

Wir Bürger dürfen uns schon jetzt darauf einstellen, dass es die kreativste Haushalts- und Buchführung aller Zeiten geben wird — Erfahrung haben CDU und CSU damit mehr als ausreichend. Und wie bisher wird es dabei ein paar Reiche mehr geben und unser Land noch weiter in den Abgrund rauschen. Wir wollen es einfach nicht anders, denn nach uns die Sintflut. Und die Jugend ist zu dumm, um nur halbwegs zu erkennen, wie zwar nicht deren Zukunft vernichtet wird, sie aber all das nicht mehr haben werden, auf das unsere heutige Generation noch so stolz ist.

Intelligente Menschen könnten dies gar als Chance nutzen! Bei uns wird man wieder einmal Nazis wählen …

Hausboote

An meinen Beitrag über Hausboote hatte ich schon gar nicht mehr gedacht, wie auch nicht mehr daran, dass meine bessere Hälfte und ich selber einmal ein Hausboot beziehen wollten. Letztendlich ist es daran gescheitert, dass die Donau bei Ulm nicht schiffbar ist. Gute Bekannte und Kameraden hätten gerne dafür gesorgt, dass unser neues Zuhause von Stettin aus bis in den Süden gelangt wäre.

Nun erreichte mich diese Woche eine Anfrage, die ich gerne auszugsweise hier einstelle:

„Sehr geehrter Herr Kümmerle,

heute habe ich in SWR1 von einer Studie der Hochschule Heilbronn zum Wohnen auf dem Neckar gehört – und mich spontan zu einer E-Mail an Sie motiviert.

Ich habe mir vor 3 ½  Jahren ein Boot zum Hausboot umgebaut – mit einem Großteil an Upcyclingmaterialien. Darin habe ich 2 Jahre gewohnt, aufgrund der Trennung von meiner Frau. Da ich viel im Homeoffice arbeite, wurde das Boot zum Arbeits- und Wohnboot eingerichtet.

Da sich die Situation bei mir geändert hat, steht das Wohnboot nun leer. Da das Boot sehr gut zum Wohnen für 1-2 Personen geeignet ist, sollte das Boot unbedingt weiter genutzt werden.

Ich kann mir vorstellen, das Boot nach Heilbronn zu bringen (derzeit liegt es noch auf dem Rhein), um es an Studenten zu vermieten oder es auch zu verkaufen.

Benötigt wird Strom und ein die Möglichkeit die Wassertanks mit Wasser zu füllen.

Das Boot hat 15m Länge und 3m Breite (Ein Bild der Legenda 2 habe ich angefügt).

Es hat

  • Ein großes Doppelbett mit Panoramafenstern (ganz vorne), 
  • eine Küche mit Spüle, Kühlschrank, Kochplatte und Schränke, 
  • ein Waschbecken und eine Dusche, 
  • Trockentoilette im abgetrennten Führerstand, 
  • Wassertanks mit einer Hausdruckpumpe (Wasser läuft ganz normal wie in einem Haus)
  • ein Essplatz und ein separater Arbeitsplatz,
  • Schrank für Vorräte und ein Schrank für Kleider
  • PV Anlage für die 12V Bordversorgung
  • Einen kleinen Keller
  • Wintergarten mit Essplatz für 4-6 Personen und Gasherd
  • Große Sonnenterrasse
  • Kajak für Ausflüge auf dem Wasser

Alles sehr einfach, gemütlich und funktional.

Können Sie mir sagen, wo auf dem Neckar solch ein Boot festgemacht, damit es von Studenten genutzt werden kann?

Alternativ: können Sie mir in Heilbronn eine Stelle oder eine Person nennen, an die ich mich dazu wenden kann?

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit sonnigen Grüßen aus O.“

Da ich leider diesbezüglich nicht weiterhelfen kann, habe ich diese Anfrage sogleich an Gemeinderäte meines Vertrauens weitergeleitet und dies in der Hoffnung, dass diese Herrn O. aus O. mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass Hausboote gerade in Heilbronn eine gute Sache wären.

Und wer jetzt selber über ein Hausboot nachdenkt und an der Leganda 2 Interesse hat, der kann sich bei mir melden. Ich leite die Anfrage gerne weiter.

Nachtrag

Erfreulich, dass die erste Gemeinderatsfraktion bereits reagiert hat. Neben den Freien Wählern hatte ich die CDU, die FDP und die SPD angefragt.

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mergel, lieber Harry,

beigefügtes Mail (weitergeleitet von Herrn Kümmerle) übersende ich mit der Bitte um Behandlung als Gemeinderatsanfrage.

Kann das Hausboot von Herrn O. im Rahmen eines (Studenten) Projektes in Heilbronn verwendet werden?

Wie steht die Verwaltung zum Thema Hausboote?

Freundlicher Gruß

Herbert Burkhardt, Fraktionsvorsitzender Freie Wähler Gemeinderatsfraktion“

Nachtrag 10.1.2025

Thomas Aurich hat ebenfalls reagiert und die Heilbronner Stimme informiert. Zudem wird er sich das Boot selber einmal vor Ort anschauen.

„Sie praktizieren serielle Monogamie, das heißt, jede Paarbeziehung dauert möglicherweise nur kurze Zeit, womit eine Frau nicht unbedingt sicher sein kann, wer der Vater ihres Kindes ist.“

Zeinab Badawi (2024: 30)

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicken Sie auf die Sterne, um den Beitrag zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.6 / 5. Anzahl Bewertungen: 8

Bisher keine Bewertungen.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für Sie nicht hilfreich war!

Lassen Sie mich diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Seitenaufrufe: 71 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert