Beitragsfoto: Rezept im Zuge eines Essens zusammen mit Barbara und Roland
Inhaltsverzeichnis
Schokolade
Nichts gegen Schokolade, vor allem weil diese Süßigkeit inzwischen für jeden und alle zu haben ist. Bis vor Kurzem gab es bei uns noch Diskussionen darüber, ob man eher von Billigprodukten Abstand nehmen solle — wenn man sich das auch leisten kann — und dafür aber nicht auf Luxusprodukte umschwenkt, sondern auf nachhaltig produzierte und fair gehandelte Produkte zurückgreift.
Für mich sind die Zeiten schon sehr lange vorbei, wo [Achtung: Regionalismus] Schokolade noch zu den Notrationen gehörte, die einem das Leben am Rande des Wahnsinns etwas erträglicher machen sollten. Auch verdaut mein Körper die Folgen aufkommender Gelüste schon lange nicht mehr. Und so freue ich mich immer wieder darüber, wenn man meiner besseren Hälfte und mir ab und zu ein paar kleine Versuchungen mitbringt — aus nostalgischen Gründen heraus haben die aus Brüssel bei uns einen besonderen Stellenwert.
Nun aber hat das Ganze einen Punkt erreicht, an dem man sich dringend fragen sollte, ob wir nicht allesamt verblödet sind — das muss wohl am von Industrie und Landwirtschaft verseuchten Wasser liegen. Eigentlich wollte ich dieses Thema einfach aussitzen. Nun aber, da eine „Dubai-Schokolade“ zum wichtigsten Trendprodukt des Winters in Deutschland wurde, muss ich doch zubeißen! Viel zu viele unserer Mitbürger sind inzwischen so durchgeknallt, dass sogar Aldi, Lidl und Co. reagieren müssen und dem Volk genau das geben, was das Volk verlangt.
Nur mal so: hat schon jemand von diesen Influencern versucht, eine Tafel Dubai-Schokolade in Glühwein aufzulösen und das Gesöff dann als „Polit-Plörre“ zu vermarkten? — meinetwegen gerne auch als Lumumba für besonders wichtige Menschen.
Brombeere
Thüringen hat etwas hinbekommen, an das ich selbst nicht mehr glaubte — Chapeau! Nun bin ich neugierig auf Mario Voigt. Noch mehr bin ich aber von Bodo Ramelow beeindruckt, der meine Meinung über Die Linke gehörig geändert hat. Was für ein Unterschied zum Gewürge um Thomas Kemmerich vier Jahre zuvor.
Von insgesamt 88 Abgeordneten bekommt der CDU-Politiker 51 Stimmen und dies gleich im ersten Versuch — sieben mehr als die Koalition aus CDU, BSW und SPD hat. Neu dabei, dass man sich vorab darauf geeinigt hat, die Opposition (ohne AfD) frühzeitig in jedes Gesetzesvorhaben mit einzubinden. Und so war es gesichert, dass Mario Voigt auch Stimmen von der Linken bekam.
Da die Nazis nach dieser Wahl so richtig geschäumt, dürften jene Abgeordnete der Opposition, welche für die Brombeere gestimmt, schon damit ihre Freude gehabt haben.
Ob diese Koalition nun eine Legislatur halten wird, bliebt abzuwarten. Ich gehe davon aus, dass das Wahlergebnis der Bundestagswahl sich auch auf Thüringen auswirken wird.
Wochenstart
Wohl als Folge einer Veranstaltung am vergangenen Wochenende zu viel und vielleicht auch aufgrund einer angeschlagenen Gesundheit, konnte ich am Montagmorgen gerade noch den meseno-Bus wieder abstellen, denn gleich danach war ich die folgenden Tage regelrecht ausgeschaltet.
Und so war es dann auch nichts mit einem Käffchen zusammen mit Detlef Stern an der Hochschule, geschweige denn einer Vorlesung oder einem Seminar. Erst Mittwoch war ich wieder halbwegs ansprechbar und konnte wenigstens meine Routinetätigkeiten weiterführen. Abends gab es dann bereits wieder feste Nahrung. Zum Leidwesen meiner besseren Hälfte werde ich noch eine ganze Weile an einer Männergrippe festhalten.
So ganz nebenbei bekam ich dann auch noch mit, dass sich für die Schaeuffeleninsel doch so einiges ändern wird. Ob zum Wohle unserer Stadt oder nicht, das bleibt einmal abzuwarten. Das ehemalige Naturdenkmal war in meiner Jugend unser gemeinsamer Spiel-, Sport- und Aufenthaltsplatz und so erlebte ich den schleichenden Niedergang trotz oder gerade wegen so manchem „Prachtbau“ in den letzten Jahrzehnten mit.
Jetzt möchte man den Bildungscampus dort erweitern und das wenige noch verbliebene Grün unserer Stadt mit weiteren Bürogebäuden zubauen. So bleibt zu hoffen, dass dies der Bildung und dem Wohle unserer Stadt gilt und vielleicht sogar auch noch gut aussehen wird.
Weniger gut, wie das Ganze seitens der Dieter Schwarz Stiftung und deren ganz persönlichem OB gehandhabt wurde. Demokratie und Bürgerbeteiligung gehen anders; das Ausboten des Gemeinderats war dabei aber nur folgerichtig, denn dieser segnet wirklich einfach alles ab, was von oben kommt.
Dass dies von einigen Gemeinderäten erst nach der Veröffentlichung durch die Heilbronner Stimme bemerkt und dann auch noch kritisiert wurde, liegt wohl einfach nur an einer Essenseinladung zu wenig. Dabei ist eine Einladung zum Essen doch erst dann wirklich gut, wenn diese ohne Hintergedanken erfolgt.
Was mich an der gesamten Sache aber doch etwas aufhorchen lässt, ist, dass man nun die Sanierung der Turmstraße wieder einmal verschieben, um diese ggf. auch noch im Rahmen einer Anbindung des Bildungscampus an die Innenstadt mit integrieren könnte. Im Falle, dass das Gesamtkonzept tatsächlich für Heilbronn der große Wurf werden wird, nähme ich eine solche erneute Verschleppung mit einem Grummeln hin.
Wobei ich weiterhin der festen Überzeugung bin, dass es wir Bürger und im Falle kompetenter Gemeinderäte auch diese sind, die für eine Stadtentwicklung Verantwortung tragen. Diese Verantwortung einfach nur an Menschen mit großem Geldbeutel und intransparenten Absichten abzugeben, ist einfach nur falsch.
Und als Kollateralschaden kämpfen nun ein paar Gemeinderäte um den für sie ganz persönlich idealen Standort von Stadtbad, Eislauf- und Rollschuhhalle — wir Bürger müssen dann mit den Ergebnissen, egal wie diese auch aussehen werden, leben.
Meine Leser müssen nun damit leben, dass mich die jüngsten Ereignisse dazu bewegen, meine Rückblicke eher am Ende einer Woche zu veröffentlichen. Und so ist dies die Kalenderwoche 50.
Zum guten Schluss
Man merke sich, sobald etwas gut ist, wird es von anderen übernommen. Eine kleine Anspielung, die fast so gut ist wie jene von der „langen Erde“.
Auf alle Fälle aber möchte ich meinen Lesern eine kleine Entdeckung meinerseits nicht vorenthalten. Ich kenne die Sängerin persönlich, leider ist ihr Künstlername so ungünstig gewählt, dass man schon auf eine größere Entdeckungsreise gehen muss, um ihre Musik auch zu finden.
Aber vielleicht schafft sie es einmal zu Jan Böhmermann, das dortige Tanzorchester wäre bestimmt eine gute Assistenz.
Wenn ich obige Musik beschreiben müsste, wäre „experimentell“ wohl mein erstes Wort.