Beitragsfoto: Tanzen | © Pixabay
Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Diese Woche konnte ich zumindest ins Wasser gehen, zum Schwimmen hat es dann doch nicht gereicht. Dafür konnten meine bessere Hälfte und ich ein paar Mal das Tanzbein schwingen. Da dabei auch die Anzahl der Tanzfiguren thematisiert wurde, habe ich kurz entschlossen einmal ChatGPT bemüht. Das Ergebnis kann als Anhalt dienen, scheint mir auf den ersten Blick hin auch plausibel zu sein, dennoch lege ich für die Richtigkeit meine Hand nicht ins Feuer:
„Die Anzahl der Tanzfiguren im Gesellschaftstanz ist nicht fest definiert und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Tanzstil und die Tanzschule oder Organisation, die die Figuren lehrt. Hier ein Überblick:
Standardtänze
1. Langsamer Walzer: ca. 15 – 25 Figuren (z. B. Rechtsdrehung, Chassé, Flechte)
2. Tango: ca. 20 – 30 Figuren (z. B. Linksdrehung, Promenade, Linkskreuz)
3. Wiener Walzer: ca. 5 – 10 Figuren (z. B. Rechtsdrehung, Flechte, Kontra-Check)
4. Slowfox: ca. 15 – 20 Figuren (z. B. Feather Step, Three Step, Weave)
5. Quickstep: ca. 25 – 30 Figuren (z. B. Chassés, Lock Step, Running Finish)
Lateintänze
1. Cha-Cha-Cha: ca. 25 – 30 Figuren (z. B. Grundschritt, New Yorker, Alemana)
2. Rumba: ca. 20 – 30 Figuren (z. B. Grundschritt, Spot Turn, Cucaracha)
3. Samba: ca. 25 – 35 Figuren (z. B. Volta, Bota Fogo, Cruzado Walks)
4. Paso Doble: ca. 15 – 25 Figuren (z. B. Promenade, Appel, Fallaway)
5. Jive: ca. 20 – 30 Figuren (z. B. Grundschritt, American Spin, Stop and Go)“
ChatGPT, Version 1.2025.031 (Abfrage 8.2.2025)
Da ich schon eine ganze Weile tanze, gehe ich einmal davon aus, dass die Anzahl der Tanzfiguren, die ich bereits wieder vergessen habe, die Anzahl derer übertrifft, die ich aktuell zu kennen glaube.
Ich bin zwar ganz gut im Risikomanagement, aber dennoch nicht davor gefeit, dass aus Risiken Probleme werden. Auf alle Fälle aber ist es immer gut und im Leben sogar hilfreich, wenn man zwischen Unsicherheiten, Chancen, Risiken und Probleme unterscheiden kann. Noch besser, wenn man für diese Begriffe Beispiele aufzählen kann. Auf alle Fälle weiß ich nun, dass man auf der Beliebtheitsskala der Studenten ganz stark nach unten schnellt, wenn man darauf besteht, dass Studenten in der Lage sein müssen, solche Beispiele liefern zu können.
Und wenn man sogar noch weiter ins Detail geht und zwischen bekannten, unbekannten und unbekannt unbekannten Risiken unterscheidet, stößt man sehr schnell an die sprachlichen Grenzen der eigenen Klientel.
Erfreulich diese Woche, dass, nachdem ich mich schon eine ganze Weile mit einem sehr alten Bekannten geschäftlich auseinandersetze und bereits der eine oder andere Rechtsanwalt bemüht wurde, dieser nun zum Telefonhörer griff und wir uns zumindest auf eine Art Waffenstillstand einigen konnten. Wir werden nun einen Kompromiss finden. Ganz anders verhält es sich in der Ukraine, dort wäre ein Waffenstillstand mit einem Sieg der Russischen Föderation gleichzusetzen, dies wäre also ein fauler Kompromiss! Und auch zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten muss man unterscheiden können, zumindest dann, wenn man sich politisch betätigt. Unseren Politikern empfehle ich dringend das Buch „On Compromise And Rotten Compromises“ (2010) von Avishai Margalit — man kann es sich auch vorlesen lassen.
Sehr spannend, wie Donald Trump bereits angekündigt hat, dass es bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar 2025 zu einem faulen Kompromiss kommen wird. Eines muss man den Nazis lassen, sie kennen ihre Geschichte! Und ein Donald Trump hat mehr Humor, als es uns bisher bekannt war.
Freiheit
Jan Böhmermann hat in seiner ersten Sendung des Jahres einen Nachruf auf die Freiheit „geschrieben“. Das Video ist gem. ZDF bis 6.2.2026 verfügbar. Mir hat die Sendung gefallen. Freiheit ist eines der Höchsten Güter, wobei sich aber Freiheitsbegriffe beständig in der Diskussion befinden. Und wir Menschen, besonders die etwas dümmeren Exemplare, verwechseln „Freiheit“ gerne mit „Sicherheit“. Wobei die meisten Politiker und besonders Polizisten überhaupt nicht wissen, was Sicherheit tatsächlich bedeutet.
Und so ist es wohl auch kein Wunder mehr, dass sich gerade alle Totalitaristen, darunter ganz besonders die Faschisten, Kommunisten und Nationalsozialisten als moderne Freiheitskämpfer generieren. Und gerade jene demokratischen Politiker, die Freiheit und „Sicherheit“ nicht auseinanderhalten können, zu Steigbügelhaltern der kommenden Diktatur verkommen.
Da wir diese aber mit wehenden Fahnen am 23. Februar 2025 wählen werden und ich davon ausgehe, dass wir nicht allesamt blöd sind, vermute ich, dass wir diesen Umweg zur Diktatur nur nehmen, um vielleicht später nicht, wenn es wieder einmal völlig schiefgehen sollte, in Haftung genommen werden zu können — Bauernschlau.
Mit Bauernschläue kann man zwar selber ganz gut über die Runden kommen, leider aber keine tragfähigen Gesellschaften bilden und schon gar nicht unterhalten. Dazu würde es Intelligenz, zumindest aber Ehrlichkeit, Anstand und Fleiß benötigen.
Wintersemester
Meine Korrekturen sind abgeschlossen und damit ist auch für mich dieses Semester Geschichte. Da ich mich auch noch mit anderen Schülern beschäftige, kann ich durchaus Vergleiche ziehen. Inzwischen haben die meisten Schüler von den Grund- und Hauptschülern bis hin zu den Hochschülern eines gemeinsam, nämlich den Mangel an Motivation, Bestleistungen bringen zu wollen. Man macht halt, was man unbedingt muss und nicht irgendwie dann doch noch vermeiden kann.
Und so ist es auch kein Wunder mehr, dass Deutschland auf KI, Automation und Fachkräfte aus dem Ausland setzt. Hingegen all jene, die Leistung bringen wollen und das auch können inzwischen ihre Zukunft in den aufstrebenden Gegenden dieser Welt suchen.
Dafür gab es durchaus ein paar Höhepunkte bei den Antworten zu meinen Klausurfragen: „Ohne Taschenrechner geht 12 mal 12 einfach nicht …“ oder „Das bloße Wiederholen von bereits in der Vorlesung beantworteter Fragen führt zu einer hohen Durchfallquote …“. Erfreulich ist es aber immer wieder, wenn ich dann doch noch an manchen Antworten erkenne, dass ein Hochschüler die Zusammenhänge verstanden hat.
Inzwischen kann ich auch mit ziemlich hoher Sicherheit behaupten, dass die Klausurergebnisse sich mit jeder erfolglos abgelegten Klausur verbessern und dies völlig unabhängig vom Dozenten. Die jeweilige Verbesserung hängt alleine vom Arbeitsaufwand des Schülers ab. Und letztendlich fallen dann tatsächlich doch noch ein paar durch, nämlich genau jene, die erst bei der Prüfung feststellen, dass dies ihre letzte Möglichkeit zum Bestehen war.
Wer in meinen Vorlesungen saß und im Anschluss in der Klausur keine 72 von 90 Punkten erreicht, der sollte sich dringend über den Sinn und Zweck seines Studiums Gedanken machen, vielleicht kommt man dann sogar auf die Idee, sich besser nach einer Lehrstelle umzuschauen. Aber viele Hochschüler gehen wohl davon aus, dass der Bachelor inzwischen einfacher zu erlangen ist als Geselle zu werden.
„The Munich Agreement became the symbol of a rotten compromise, a compromise one should not sign under any circumstances. “Appeasement” became the label for the policy that led to the Munich Agreement. Since the agreement was perceived as rotten, the term “appeasement” went through a total reevaluation. It lost its positive sense of bringing calm and peace and came to mean surrendering to the demands of a bully just because he’s a bully. An “appeaser” became a term synonymous with “delusional,” or, as in the saying attributed to Churchill, “one who feeds a crocodile hoping it will eat him last.”“
Avishai Margalit (15.12.2009)