Beitragsfoto: Friedrich-Ebert-Brücke | © MonikaP auf Pixabay
Kaum habe ich mich zur aktuellen Situation der Gastro-Szene in Heilbronn geäußert, hat sich Thomas Aurich bei mir gemeldet. Und er hat mir dabei sogleich einen sehr interessanten Heilbronner vorgestellt, der jüngst mit einem eigenen Video zur Heilbronner Stadtentwicklung brillierte.
Michelangelo Pulvirenti lebt bereits seit 1994 in Heilbronn und sieht sich dabei auch als Heilbronner; bei seinem Engagement für unsere Stadt wird ihm dabei auch keiner widersprechen wollen.
Schon lange deutscher Staatsbürger macht er aus seiner italienischen Abstammung kein Geheimnis. Meines Wissens waren es unsere italienischen Nachbarn, die bereits im Mittelalter dafür sorgten, dass sich Heilbronn von den Nachbarstädten positiv abheben konnte. Und sehr wahrscheinlich waren es auch die Römer, die uns bereits in der Antike den Wein und die europäische Kultur brachten. Michelangelo ist 1971 auf Sizilien geboren und lebt bereits seit 1973 in Deutschland.
Und so sollten wir den Ideen von Michelangelo Pulvirenti durchaus einmal lauschen. Von Beruf ist er Kfz-Lackierer, verheiratet und stolzer Vater zweier Kinder. Seine Ehefrau ist Frisörmeisterin und hat einen eigenen Frisörsalon. Ohne Frage, die gesamte Familie steht fest mit beiden Beinen auf dem Boden.
Seine Hobbys sind Musik und American Football, was ihn für mich noch sympathischer macht. By the way, aufgrund der eigenen Familie muss ich für die Kansas City Chiefs fiebern, mein Herz und dies trotz Umzugs gehört aber weiterhin den Las Vegas Raiders, für die ich von 1982 bis 1995 so richtig fieberte.
Da Michelangelo mit seiner Musik in den USA bereits zweimal Gold und einmal Platinum errungen hat, muss ich mir diese demnächst einmal etwas genauer ansehen.
Nun aber geht es sogleich zu seiner Idee, wie wir unsere gemeinsame Heimat bessermachen können — er rennt damit bei mir offene Türen ein! Und auch Thomas Aurich findet das ganz gut, denn sonst hätte er mich nicht auf Michelangelo aufmerksam gemacht.
Schon als ein paar Heilbronner mit der Idee der SülmerCity aufwarteten, fragte ich mich, warum man nicht gleich Nägel mit Köpfen macht und die gesamte Straße überdacht. Der Kompromiss war wohl die halbwegs gelungene Überdachung der Hafenmarktpassage — tut keinem weh, hilft aber auch keinem weiter.
Und so sollten wir Heilbronner einmal etwas genauer über die Idee von Michelangelo Pulvirenti nachdenken. Er spricht in seinem Video noch über Piraten, aber wir kommen unseren Böckingern sehr gerne entgegen und ändern das Ganze in Seeräuber ab. Auch Thomas Aurich wird nichts dagegen haben!
Manchmal muss man einfach etwas weiter denken, um ein klein wenig voran zu kommen. Wahrscheinlich haben damals die Kelten oder Germanen in Heilbronn und Umgebung nur die Nasen gerümpft, als die Römer mit ihren Trauben um die Ecke kamen — heute ist der Wein aus Heilbronn nicht mehr wegzudenken!
Und so bitte ich meine Heilbronner Mitbürger nur darum, sich diese Idee einfach einmal etwas näher anzuschauen. Ob dann die Hütten am Neckar rund oder viereckig sind, dürfte zweitrangig sein.
Michelangelo freut sich auf Ihre Kommentare und Anmerkungen! Diese können Sie gerne gleich hier an ihn selbst richten.
2 thoughts on “Seeräuberstadt”
Ich finde diese Idee und das Motto genial.
Ich selber bin oft in Heilbronn mit dem Boot unterwegs; zugegeben ist der Neckar jedoch nicht attraktiv genug. Diese Idee jedoch würde alles verändern. Ich bin überzeugt, dass man hiermit auch sehr viele Sportbootfahrer nach Heilbronn ziehen würde. Es wäre schön den Neckar belebter zu sehen.
Kurz habe ich das Ganz für einen Ableger des Postillon gehalten 🙂 Eine Piratenmeile? Warum nicht Huckleberry Finn zum Leben erwecken? Immerhin war Mark Twain in Heilbronn, ist den Neckar hinuntergefahren und es wird kolportiert, dass er sich für seine Mississippi-Geschichten vom Seemannsgarn der Neckarschiffer hat inspirieren lassen. So hätte man auch einen historischen Bezug, anders als bei den karibischen Freibeutern aus Hollywood-Blockbustern. Dazu noch der passende Mississippi-Flussdampfer, der an den Stationen von Mark Twain halt macht (Bad Wimpfen, Gundelsheim, Neckarzimmern) … Ach ja, dafür fehlt es der Heilbronner Krämerseele leider an der notwendigen visionären Energie. Und so ist zu befürchten, dass der Fluch der Karibik am einstigen „Florenz des Nordens” Heilbronn nicht treffen wird oder ein anderes Konzept mit etwas mehr Pfiff greifen wird.