Videokassetten

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Beitragsfoto: sechs US-amerikanische Videokassetten in Originalverpackung

Wenn man als bekennender Jäger und Sammler, die in einer ganz besonderen Ausprägung gerne als Messies bezeichnet werden, mit begrenzten Platzverhältnissen auskommen muss, so ist man immer wieder gezwungen, sich von Liebgewonnenem zu trennen. Man kann aus dieser Notlage auch eine positive Eigenschaft machen, und so habe ich schon vor Längerem immer wieder einmal über das Death-Cleaning geschrieben, u. a. hier: „Mein Minimalismusprojekt“ oder hier: „Bescheidenheit.“

Man macht einfach aus der Not eine Tugend. Dies ist sicherlich eine Möglichkeit, um mit Notlagen umzugehen, wobei sich diese Art und Weise über die Jahrtausende hinweg durchaus bewährt hat. In den USA hat man in dieser Sache bereits vor ein paar Jahrzehnten eine andere Lösung gewählt und überall „Public Storage“ eingerichtet. Interessanterweise war auch dies ein Thema bei unserem letzten Kalifornienaufenthalt, und so verknüpfen sich wieder einmal meine gelebten Eindrücke und das als Blog-Beitrag Geschriebene ganz gut miteinander.

Mein bisher größtes Death-Cleaning-Projekt war der Rückumzug nach Heilbronn Ende 2014. Danach opferte ich noch nach gut fünf weiteren Jahren in Heilbronn die große Masse meiner eigenen Bibliothek, wobei Hunderte Bücher letztendlich im Müll landeten. Und nachdem ich vor Kurzem den letzten Videorekorder entsorgt hatte, fiel auch meine kassettenbasierte Videothek dem Aufräumen zum Opfer. Anders als bei den Büchern dachte ich noch daran, mit den Filmen eher den Geschmack meiner Mitbürger getroffen zu haben und bot auch diese dem Secondhand-Kreislauf zur Wiederverwertung an, aber völlig vergeblich, da inzwischen selbst die Blu-ray Disc aus der Mode gekommen war.

Und so wanderten auch die Videokassetten auf den Müll, selbst jene, die noch in den Originalverpackungen lagen, die ich übrigens nur deshalb besaß, weil meine Sammelleidenschaft dafür sorgte, dass ich auch über Dubletten verfügte. Und so musste ich heute wirklich staunen, als ich darüber las, dass der Film „Zurück in die Zukunft“ auf einer Videokassette einem Sammler 75 000 $ Wert war.

Solche Aktionen erklären vielleicht auch, warum so viele Menschen am Public Storage festhalten oder gar in der glücklichen Lage sind, über ausreichend eigenen Speicher zu verfügen und dies auch nutzen. Nun ergab ein kurzer Blick in mein Büro, dass doch noch sechs Videokassetten meine jüngste Aufräumwut — hübscher ausgedrückt: mein Fortschritt im Death-Cleaning, dem besagten Minimalismus-Projekt — überlebt haben.

Und sollte sich nun einmal ein interessierter Sammler finden, wäre ich glücklich, wenn ich diese sechs Videokassetten nicht auch noch in den Müll werfen müsste.

Vor ein paar Jahren betrieb ich eine eigene Website über Filme, ähnlich, der, die „Liegeradler“ weiterhin über Kinos betreibt. Dort hatte ich auch eine sehr umfangreiche Sammlung von Filmzitaten. Beides viel bereits vor Jahren meiner Aufräumerei zum Opfer.

Ein paar meiner damals gesammelten Filmzitate sind noch als Blog-Beitrag auf diesem Weblog vorhanden; ich konnte mich nicht einfach so ganz zu 100 % trennen und habe einige Zitate in dieses Weblog mit herübergerettet. Den entsprechenden Blog-Beitrag finden Sie hier.

„Once in a while you should do something you don’t want to do, it cleanses the insides.“ 

GOLDIE HAWN AS JILL TANNER IN “BUTTERFLIES ARE FREE” (1972)

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