Beitragsfoto: Warschau | © Kamil Gliwiński auf Unsplash
Der Beitrag erschien zuerst auf der Europa-Union Deutschland Website.
Die Mehrheit scheint sich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für Europa und gegen chauvinistischen Populismus ausgesprochen zu haben. Noch gilt es, das offizielle Endergebnis abzuwarten. Gelänge der Regierungswechsel, wäre dies ein heller Lichtstrahl, der durch die dunklen Wolken bricht, die Europa seit Jahren einhüllen. Polen ist nicht irgendein Land in Europa. Es ist der größte mittelosteuropäische Staat. Was dort geschieht, strahlt auch auf die Nachbarländer aus, besonders auf die anderen Visegrád-Staaten. Der Wahlsieg der proeuropäischen Opposition wäre ein Zeichen der Hoffnung für ganz Europa.
Es waren die Polinnen und Polen, die sich noch vor dem Fall der Berliner Mauer vom Joch der kommunistischen Diktatur befreiten und damit die Wiedervereinigung Europas einleiteten. Vielleicht sind es nun die Menschen dieses wunderbaren und so leidgeprüften europäischen Landes, die eine Trendwende gegen den Rechtspopulismus in Europa einleiten.
Wenn es zu dieser Wende kommt, wird es wichtig sein, das tiefgespaltene Land zu einen. Stadt gegen Land, West gegen Ost – das wäre keine Lösung. Das Finden einer gemeinsamen Zukunftsvision ist eine Aufgabe, die sich nicht nur Polen stellt. Für die Demokratinnen und Demokraten in ganz Europa würde dieser Akt der Selbstbefreiung zeigen, dass eine Trendumkehr möglich ist. Auch eine starke AfD ist kein Naturgesetz. ‚Noch ist Polen nicht verloren‘ – und Europa auch nicht.
Europa braucht tatsächlich mehr positive Nachrichten. Die Frage nach der Wahl in Polen ist aber nicht nur, ob Donald Tusk Mateusz Morawiecki ablösen wird, sondern auch, ob Donald Tusk ein Wolf im Schafspelz sein könnte?
Diese Frage stellt sich Aleksandra Krzysztoszek in EURACTIV: https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/polen-koennte-donald-tusk-ein-wolf-im-schafspelz-sein