16.11.02024

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Beitragsfoto: Streetart

Streetart

Der heutige Spaziergang zeigte mir wieder einmal die schönen Ecken unserer Stadt, wo Bürger weiterhin vor ihrer eigenen Haustüre kehren und zudem mit eigenen Bordmitteln unsere Stadt etwas schöner machen; auch wir gossen Pflanzen und kehrten ein wenig. Leider aber sieht man auch an allen Ecken und Enden die Auswirkungen einer untätigen Stadtverwaltung und eines nur mit sich selbst beschäftigten Gemeinderats.

Meine bessere Hälfte und ich quälten uns durch eine mit Autos vollgestellte Fußgängerzone, wo Heilbronner aus den Stadtteilen es einfach nicht lassen können und weiterhin mit dem Auto direkt vor das jeweilige Ladengeschäft, Kneipe oder Café fahren. Am besten lässt man dann auch noch den Motor laufen, damit das Auto beim Heimfahren weiterhin wohlig warm ist. Zwischen den vielen Autos drängelten sich noch die Fahrrad- und E-Scooter-Fahrer, so dass man noch mehr auf sich selber aufpassen musste. Dabei wollte sich einfach kein gutes Einkaufsgefühl einstellen und so bewunderten wir die neuen Ladengeschäfte nur von außen und verschoben den Einkauf auf ein anderes Mal.

Bußgeldbescheid

Am 1. Juli 2024 fragte mich Gerd M. Hofmann was es denn kostet eineinhalb Stunden zu früh plakatiert zu haben. Nun kann ich diese Frage beantworten, da mir die Heilbronner Verwaltung heute eine entsprechende Förmliche Zustellung aushändigen lies.

Nachdem ich den Empfang bestätigt und die Förmliche Zustellung geöffnet habe, fiel mir ein Bußgeldbescheid in Höhe von 250 Euro entgegen. Ich hoffe nun nicht, dass noch weitere solche Überraschungen kommen werden. Da ich keine Absicht habe, das Bußgeld zu bezahlen, habe ich den Verein der Freien Wähler gebeten, dies für mich zu erledigen.

Eine Erkenntnis habe ich bei dieser unglaublichen Farce dann aber doch noch, nämlich wie schnell ein OB eine ganze Stadtverwaltung herunterwirtschaften kann. Ich gehe zudem davon aus, dass die Heilbronner Parteien, denen viel schwerere Wahlkampfverstöße zur Last gelegt wurden, keinen einzigen Bußgeldbescheid erhalten werden — wie schon länger vermutet, bei uns sind städtische Verwaltungsakte rein willkürlich.

Und so würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn unsere Unterschriften zum aktuellen Volksbegehren einfach unter den Tisch fallen werden.

Fahrenheit 11/9

Wohl selber noch geschockt vom Ausgang der letzten US-Wahl veröffentlichte Michael Moore seinen gut zweistündigen Dokumentarfilm über den Ausgang der Wahl am 9. November 2016 auf YouTube.

Der Film wurde am 6. September 2018 auf dem Toronto International Film Festival uraufgeführt und dürfte als Moores am wenig erfolgreichster Film gelten. Der Filmtitel bezieht sich zum einen auf das Datum der offiziellen Erklärung Donald Trumps zum Wahlsieger und zum anderen nimmt er Bezug auf seinen Film „Fahrenheit 9/11“ (2004), wo er die Terroranschläge am 11. September 2001 thematisierte.

Bei beiden Filmen bezieht er sich auf das Buch „Fahrenheit 451“ (1953) von Ray Bradbury, das ich meinen Lesern nur wärmstens empfehlen kann. Ray Bradburys Dystopie ist nach dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump realistischer als jemals zuvor!

Wer gerade nicht auf dieses Buch zugreifen kann, der kann derweil Moores Film anschauen.

„If you don’t want a man unhappy politically, don’t give him two sides to a question to worry him; give him one. Better yet, give him none.“

Ray Bradbury, Fahrenheit 451 (2012: 58)

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Seitenaufrufe: 75 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023
    • Und schon wieder etwas gelernt. Truffaut verfilmte das Buch bereits 1966. Eine Neuverfilmung 2018 war wohl weniger erfolgreich. Da das Buch sehr handlich ist und mit keinen 160 Seiten auch sehr schnell gelesen, bleibe ich weiterhin beim Buch — was wohl auch besser zum Thema passt.

      • Durch Besetzung und Soundtrack durchaus sehens- und hörenswert. Und irgendwie auch eine Hommage an Vorbild Hitchcock. Sollte nicht im DVD-Regal fehlen.