Vereinsvorsitzender

5
(9)

Beitragsfoto: Hölle | © Amy auf Pixabay

Wenn man in Heilbronn Vereinsvorsitzender ist, benötigt man ein sehr dickes Fell. Wenn man sich dazu noch weigert, die in Heilbronn ganz normalen Spielchen mitzuspielen, dann sollte man zumindest gedient haben, denn sonst wird es sehr schnell äußerst unangenehm. Im Falle, dass man gleich noch einen zweiten ehrenamtlichen und unbezahlten Vorsitz innehat, kann man sich über unangenehme Erlebnisse wirklich nicht mehr beklagen. Und so freue ich mich heute doch ein wenig, dass ich an einem dritten Vorsitz gerade noch so vorbeigeschrammt bin, auch wenn ich das heutige Dahinsiechen meines von mir dereinst geliebten Vereines sehr bedauere. Ich bin übrigens lernfähig und lehne seither weitere diesbezügliche Angebote ab, denn man kann nicht alle retten.

Aktuell bedauere ich einen von mir sehr geschätzten Heilbronner Vereinsvorsitzenden, der es sich erlaubte, einmal eine Entscheidung zu treffen, die, wohl ganz untypisch für einen Sportverein, die Kreise einiger besonders wichtiger Heilbronner störte. Dies ist ganz besonders tragisch, da die meisten unserer Sportvereine auf städtische Almosen angewiesen sind — und deswegen wären Kriechen und Schmieren wohl die idealere Handlungsweisen.

Was mir wieder einmal vor Augen führt, welches Glück ich habe, dass die beiden von mir geführten Vereine keine Almosen benötigen, mehr noch, dass diese aus Mitgliedern bestehen, die entweder ebenfalls sehr leidensfähig sind oder mir einfach die eine oder andere weniger gute Entscheidung verzeihen können.

Meinem Vorsitzendenkollegen kann ich nur ans Herz legen, das Angebot und die Hinweise aus dem Heilbronner Gemeinderat anzunehmen. Und wenn er dann noch Lust auf Vereinsarbeit hat, ich kenne gleich zwei Vereine, die engagierte ehrenamtliche Mitarbeit sehr schätzen.

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes,

im Namen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte ich mich den Ausführungen der Kollegen Hinderer und Randecker anschließen und ergänze, dass ich auch als Beitragszahler bereits den massiven Auftritt der Freien Wähler bei der Bewirtung an Christi Himmelfahrt irritierend fand.

Auch kann ich nicht erkennen, in welchem Zusammenhang die beworbene Felderrundfahrt mit dem SV am Leinbach steht.

In seiner Satzung distanziert sich der Verein vom Handeln nach parteipolitischen Gesichtspunkten. Das sollte auch oder gerade in dieser Zeit gelten.

Mit freundlichen Grüßen
Holger Kimmerle

E-Mail vom 19. Mai 2024 15:37 Uhr

Um ein Missverständnis aus der Welt zu schaffen, die vom Leiter des Event-Teams der HSG Heilbronn Handball, Michael Kuhn, zum Vatertagsfest eingeladenen Freien Wähler haben allesamt ihre Rechnung bezahlt und alleine damit schon für den Verein Gewinn erwirtschaftet.

Sehr geehrter Herr Epple, sehr geehrte Vorstände des SV Heilbronn am Leinbach,

nach Rücksprache mit meinen Kolleg*innen aus der SPD-Fraktion, aber auch im Austausch mit den Fraktionsvorsitzenden der anderen demokratischen Parteien im Gemeinderat, schließen wir uns der Stellungnahme des Kollegen Thomas Randecker ausdrücklich an und begrüßen, dass er klar und deutlich darauf hinweist, was auch wir unter der gebotenen Neutralitätspflicht im Wahlkampf für geboten halten. 

Da ich mir persönlich nicht vorstellen kann, dass eine derart offensichtlich einseitige Positionierung im Sinne der Mehrheit ihrer Vereinsmitglieder ist, bitte ich Sie, die vorliegende Korrespondenz den Mitgliedern des SV-Vorstandes zur Kenntnis zu geben – unsererseits verbunden mit der Hoffnung, dass von dieser Seite eine Klarstellung des Sachverhaltes erfolgt. Vielen Dank vorab dafür.

Mit freundlichen Grüßen
Rainer Hinderer
Vorsitzender SPD-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat

E-Mail vom 9.5.2024 um 11:20 Uhr

Diesen Belehrungsreigen hat meines Wissens der CDU-Vorsitzende begonnen. Zum Abschluss gab noch ein weiterer, ganz besonders wichtiger Gemeinderat und Gruppenvorsitzender seinen Senf dazu; Heilbronner Fraktions- und Gruppenvorsitzende fallen einfach gerne im Rudel über uns Bürger her. Da ich Letzteren selbst noch nie ernst genommen habe, führe ich dessen unabdingbare Rücktrittsforderung auch nicht mit auf.

Sehr geehrte Vereinsverantwortliche, sehr geehrter Herr Epple, lieber Lars,

offenbar haben sich die Verantwortlichen des SV nun doch entschieden, sich öffentlich durch Plakatwerbung für einen Bewerber im Rahmen der Kommunalwahl zu positionieren. 

Wir als CDU-Fraktion halten eine gemeinsame öffentliche Veranstaltung mit einer Partei/Gruppierung in der Schlussphase des Kommunalwahlkampfes  im Rahmen der gebotenen Neutralitätspflicht gegenüber allen polit. Parteien und Bewerberinnen und Bewerber für falsch.

Ein Verein der im Rahmen der Sportförderung Mittel der Stadt Heilbronn erhält, die im Übrigen im Rahmen der HH-Beratungen vom gesamten Gemeinderat der Stadt Heilbronn beschlossen werden müssen, sollte sich in Zeiten von Wahlkämpfen politisch neutral verhalten. 

Ich begrüße es außerordentlich, daß sich auch Vereinsvorstände für polit. Ämter bewerben, – im Gegenteil das ist sogar richtig und notwendig. Nur muß man das eigene politische Engagement von sonstigen Ehrenämtern trennen. Andere Vereinsvorsitzende aus verschiedensten Bereichen haben sich in der Vergangenheit immer fair daran gehalten. Ich denke da nur beispielsweise an Herbert Tabler, der nie die SPD in die öffentliche Nähe zur TG Böckingen gebracht hat, oder an meinen verstorbenen Kammerpräsidenten Hackert, der das regionale Handwerk politisch neutral nach außen vertreten hat.

Gerade die Verantwortlichen des SV, die in Mitten wichtiger Entscheidungen stehen, haben sich in der Vergangenheit auf die Unterstützung aller polit. Parteien und Gruppierungen im Heilbronner Gemeinderat verlassen können, diese breite Unterstützung wird aus meiner Sicht auch nach dem 09.06.2024 notwendig sein und sollte nicht leichtfertig verspielt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Thomas Randecker
CDU-Stadtrat u. Fraktionsvorsitzender

E-Mail vom 18. Mai 2024 09:27 Uhr

Die Ursache für diesen ganzen Schlamassel war wohl eine Felderrundfahrt, die Herbert Burkhardt seit Jahren regelmäßig für das Ortskartell Neckargartach, die Freien Wähler und weitere Vereine und Verbände durchführt. Dies meist in Neckargartach und so kam bei einer der Fahrten die Idee auf, dass man auch Frankenbach einmal mit einbeziehen könne. Und sofort fanden sich CDU-Mitglieder, die diese Idee gut fanden und unterstützten. Wohl deswegen erklärte sich der Sportvereinsvorsitzende, welcher Frankenbach und Neckargartach mit im Revier hat, dazu bereit, ebenfalls mitzumachen.

Jetzt kann man tatsächlich über das Timing streiten, aber den meisten Teilnehmern dürfte es völlig egal gewesen sein, welche Partei, Wählergemeinschaft oder Verein das Ganze nun organisiert. Auch ich war mit dabei und vermute, dass sehr sehr viele Teilnehmer, wenn nicht CDU-Mitglieder, dann sicherlich CDU-Wähler waren. Zudem hatte ich fest mit weiteren Kandidaten der FDP, SPD und, da das Thema Biodiversität war, auch von den Grünen gerechnet — leider vergeblich.

Um aber nochmals auf die Vereinsarbeit zurückzukommen. Wenn ein Verein halbwegs funktioniert, dann nur weil sich mindestens der Vorsitzende, meist aber noch weitere Vorstandskollegen und aktive Mitglieder für „ihren“ Verein unermüdlich abarbeiten und dabei bestimmt auch den einen oder anderen Fehler machen.

Wie man mit solchen Fehlern umgeht, zeigt den Charakter eines Menschen ganz gut!

Apropos, die besagte Plakatwerbung machte für keinen Bewerber Werbung, und die Veranstaltung hat auch den anwesenden SV und CDU-Mitgliedern sehr gefallen.

„Zum guten Schluss nach gutem Brauch“ nun doch noch ein Musikvideo, welches meine aktuelle Stimmung ganz gut wiedergibt.


Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicken Sie auf die Sterne, um den Beitrag zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 9

Bisher keine Bewertungen.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für Sie nicht hilfreich war!

Lassen Sie mich diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Seitenaufrufe: 125 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Weitersagen:

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert