Beitragsfoto: Blitz | © Bild von PIRO auf Pixabay
Um diese Erkenntnis doch ein wenig zu relativieren, erinnere ich gerne auch an dieses Weblog hier, welches von sämtlichen Lesern tatsächlich kostenfrei gelesen werden kann. Es fallen dabei auch keine im Internet üblichen „Nebenkosten“ an, wie z. B. die Auswertung des Surfverhaltens der Leser, eine Weitergabe von persönlichen Daten oder gar der Einspielung von Werbung.
Und so wäre es wohl richtiger zu schreiben, dass man gerade bei jenen Dingen etwas genauer nachschauen sollte, die einem „umsonst“ angeboten werden. Und wenn dies dann doch der Fall ist, dann handelt es sich hierbei meist um Selbstausbeutung der Anbieter oder um deren meist vergebliche Hoffnung, sich zukünftig Märkte erschließen zu können.
Und so kann es auch kein Social Media Produkt wie Twitter geben, das sämtlichen Nutzern gebührenfrei, ohne Werbung oder sonstige „Bezahlmethoden“ angeboten wird — es sei denn, Elon Musk wäre ein hoffnungsloser Philanthrop oder schlimmer noch ein Altruist.
Wie wir nunmehr aber alle wissen, versucht der neue Twitter-Eigentümer nun seine jüngste Erwerbung am Leben zu erhalten, indem er u. a. von den Nutzern Gebühren einfordert.
Die Frage wäre jetzt, was ist einem das Twittern selber wert. Wie schon gesagt, ich betreibe ein eigenes Blog, bin selbst mit von mir gegründeten Social Media Start-ups glorios gescheitert und stehe diesen Diensten inzwischen sehr skeptisch gegenüber — ergo, ich bin kein abhängiger Social Media Sklave.
Was mich aber doch etwas verstört, ist die Tatsache, dass Elon Musks Einklagen von Nutzergebühren bei der Twitter-Anhängerschaft nicht nur auf heftigste Gegenwehr stößt, sondern bei vielen auch ein unglaubliches Menschenbild zutage fördert.
Und so habe ich mich nun selbst dazu durchgerungen, für meinen Twitteraccount zu bezahlen, weil ich glaube, dass Twitter immer noch das beste Social Media Produkt am Markt ist – gewissermaßen stelle ich damit ein lateinisches Sprichwort ins Gegenteil, wobei die Idee dahinter dieselbe bleibt.