Beitragsfoto: Doppelhelix
Inhaltsverzeichnis
Europa
Auch wenn ich diese Woche mit anderen Dingen voll und ganz ausgelastet war, wobei es mir die Grillgäste halbwegs verziehen, dass mein Grill etwas schwächelte, gab es die eine oder andere sehr interessante Veranstaltung zum Thema Europa. Das Landratsamt veranstaltete eine Podiumsdiskussion „Augen auf Europa“ wobei Landrat Norbert Heuser eine flammende Rede zum Einfluss der EU auf kommunaler Ebene hielt. Vielleicht sogar noch etwas erfreulicher die Werbung, die Dr. Andrea Wechsler MdEP während der Veranstaltung für den Europa-Ball machte. Da meine bessere Hälfte und ich leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, hat Semin Bristina für uns mitgehört und uns seine Aufschriebe überlassen. Sein Bericht zur Veranstaltung findet sich demnächst auf der EUROPA-UNION Heilbronn Website, danach muss ich aber gucken, was mit meinem Grill geschehen ist. Amerikanische Produkte sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren.
Vielleicht aber hat das auch etwas mit dem von der deutschen Politik und Industrie jüngst verlautbartem Totmann-Knopf („Kill-Switch“) in den US-Produkten zu tun. Donald Trump hat wohl ganz offensichtlich einen meiner Blog-Beiträge gelesen und meinen Grill sofort abgeschaltet. Inzwischen dürfte es aber allen halbwegs Interessierten bekannt sein, dass dieser „Kill-Switch“ nur in den Hirnen von Putins Schoßhunden und europäischen Kriegsgewinnlern existiert, welche uns weiterhin ihren Schrott verkaufen wollen und dabei wie gewohnt den völlig unnötigen Tod von deutschen Soldaten billigend in Kauf nehmen.
Oppenheimer
Passend zu meiner Vorlesungsreihe der Film von Christopher Nolan aus 2023. Wenn die Studenten schon nicht auf das Buch von Richard Rhodes „The Making of the Atomic Bomb“ (1986) zurückgreifen, was ich bei dessen Dicke verstehen kann, dann sind die 180 Filmminuten eine gute Investition.
Der Film basiert aber nicht auf dem Buch von Richard Rhodes, sondern auf der Oppenheimer-Biografie von Kai Bird und Martin J. Sherwin (2010). Ich bin zwar kein Fan von Biografien, werde mir dieses 704-Seiten Werk aber doch einmal etwas näher anschauen, zumal es mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.
Zurück zum Film selbst, Cillian Murphy gibt einen hervorragenden Julius Robert Oppenheimer. Matt Damon gefiel mir ebenfalls ganz gut als Leslie R. Groves — man könnte sich dabei durchaus einmal die Frage stellen wer der tatsächliche Projektleiter gewesen ist. Stichwort: Verantwortung. Ein weiteres Stichwort macht den Film besonders für Studenten interessant: Risikomanagement.
Und wenn wir schon einmal bei Preisen sind, der Film erhielt sieben Oscars. So gut war er aber dann auch wieder nicht. Mir gefielen im Film zwei weitere Schauspieler ganz gut, zum einen Florence Pugh und zum anderen Rami Malek.
Ob der Film es nun aber in meine kommende Vorlesung zum Thema Integrationsmanagement schafft, mache ich von meiner eigenen Tagesform abhängig. Bin einmal gespannt, ob mich die Studenten darauf ansprechen, denn dieser Film verdeutlicht auch diese Thematik ganz gut.
Vermischtes
Immer mehr Cafés wollen die Nutzung von Laptops einschränken, weil sie mit diesen Kunden meist zu wenig Umsatz machen. Ich erinnere mich noch sehr gut an mein Lieblingscafé in München, wo ich bei einem Stückchen Käsekuchen und einem Tässchen Tee mich meinem Studium in Ruhe widmen durfte.
Ich gehe nicht davon aus, dass dieses wunderschöne Wiener Kaffeehaus wegen meinen damaligen Studien heute nicht mehr existiert, sondern einfach nur für die Münchner zu weltstädtisch war.
Später dann erkannte ich die Notwendigkeiten von Cafés mit ihren Kunden Geld verdienen zu müssen und wechselte für meine Arbeiten in die unterschiedlichsten Bibliotheken, wo ich zudem bei Bedarf noch auf die dort vorhandenen Bücher und anfangs auch das Internet zugreifen konnte. Tatsächlich hatte ich in den 1990er-Jahren einmal ein kostenloses E-Mail-Konto bei einem Provider — fragte mich dann aber doch, warum dieser mir etwas kostenlos zur Verfügung stellt und wechselte zu einer Bezahllösung. Kaum dreißig Jahre später fangen nun immer mehr Mitmenschen an, sich diese Frage ebenfalls zu stellen. Dabei sollte inzwischen doch jeder wissen, dass es auf dieser Welt nichts umsonst gibt.
Und so bin ich einmal gespannt darauf, wie die heutigen Cafébesitzer dieses Dilemma lösen. Da aktuell die Steuermilliarden nur so sprudeln, gäbe es doch die Möglichkeit, dass jeder Cafébesitzer für jeden Besucher mit Laptop eine staatliche Entschädigung erhält — man könnte dabei das bewährte Modell der „Corona-Tests“ weiter nutzen.
Jimmy Kimmel wird aktuell dafür gefeiert, dass er X verlassen hat. Ich hingegen frage mich dabei nur, warum erst jetzt! — schon etwas länger gucke ich ihn kaum noch; könnte wohl damit zusammen hängen, dass ich ihm seine „Show“ nicht mehr abkaufe.
Die Treppenform der doppelläufige Wendeltreppe soll von Leonardo da Vinci erfunden worden sein und wird heute gerne als Doppelhelix bezeichnet. Bei dieser Treppenform laufen zwei Treppenläufe schraubenartig ineinander, bilden also eine Doppelspirale, welche durchaus an die heutige Darstellung von zwei parallelen Stränge bei Makromolekülen erinnern kann.
Schon ganz normale Treppen stellen eine große Herausforderung für heutige Architekten und Baufirmen dar — ich erinnere nur an die Treppenanlage des Europäischen Parlamentsgebäude in Brüssel hin zum Luxemburgplatz. Und selbst in Häusern bei uns kommt man immer öfters und völlig unnötiger Weise ins Stolpern.
Und so findet man doppelläufige Wendeltreppen nur gelegentlich in jenen Repräsentativbauten und Aussichtstürmen, wo Geld keine Rolle zu spielen scheint. Mein Lieblingsbeispiel einer Doppelhelix findet sich im Europäischen Parlament in Straßburg; diese zu begehen ist immer wieder eine Freude. Dafür aber ist der Rest des Gebäudes inzwischen so baufällig, dass man den besten Teil — einmal vom Plenarsaal abgesehen — des Gebäudes, nämlich die Aussichtsplattform aus statischen Gründen wenn überhaupt nur noch in Kleingruppen betreten darf. Und so kann man dies inzwischen sinnbildlich nehmen: dieses Parlamentsgebäude lebt und stirbt mit der EU, einzig in die Zäune, Panzersperren und „Selbstschussanlagen“ wird noch heftig investiert.
2 thoughts on “Kalenderwoche 12”
Don Martin: Da sind mir die alten SW-Cartoons mit den genialen deutschen Texten von Herbert Feuerstein aber lieber.
Habe noch 20 Jahrgänge an Heften im Regal …
An Herbert Feuerstein bei MAD kann ich mich nicht mehr erinnern, eher noch an Antonio Prohías‘ Spion & Spion. Sollte ich ein MAD-Magazin in meinem kaum noch zugänglichen Stapel an Comics finden, achte ich einmal darauf — vielleicht kommen dann die Erinnerungen wieder zurück.