Synagoge

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Beitragsfoto: Synagoge (1900) | © Freundeskreis Synagoge Heilbronn e. V.

Von 1877 bis 1940 stand an der südlichen Allee die alte Heilbronner Synagoge, welche nicht nur durch ihren neo-orientalischen Stil überregionale Bedeutung erlangte.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sogenannten „Reichskristallnacht“ zerstörten und schändeten Heilbronner die Synagoge, wobei sie auch nicht vor Mord und Totschlag an anderen Heilbronner Bürgern zurückschreckten.

Seit 1966 gibt es am Ende des Synagogenweges auf der Allee einen Gedenkstein, der am 5. Mai 1993 durch das Mahnmal „Kuppel“ der Künstlerin Bettina Bürkle ergänzt wurde.

Seit 2004 gibt es einen Freundeskreis Synagoge Heilbronn e. V., der einen Beitrag zur Begegnung von Juden und Nichtjuden in Heilbronn leisten möchte. Und seit 2009 gibt es auch eine Vorrichtung, um einen Chanukkaleuchter vor Ort aufzustellen.

Inzwischen sind mehr als 80 Jahre vergangen, und man könnte sich durchaus auch in Heilbronn darüber Gedanken machen, wieder eine eigene Heilbronner Synagoge zu errichten.

Es ist an der Zeit, dass wir Heilbronner darüber auch eine öffentliche Diskussion beginnen, wie und wo wir eine Synagoge für alle jüdischen Mitbürger und deren Besucher errichten. Zusätzlich könnte man dies mit einem entsprechenden Dokumentationszentrum verbinden, welches das dunkelste Kapitel unserer eigenen Geschichte weiter aufarbeitet und dabei zur interreligiösen Zusammenarbeit einlädt.

Auf jeden Fall müssen sich die Heilbronner schnell darin einig werden, wo sie eine neue Synagoge in Heilbronn haben möchten. Ich persönlich bin für den alten Standort am südlichen Ende der Allee.

Danach sollte die Diskussion darüber geführt werden, ob man die alte Synagoge zu neuem Leben erweckt oder ob man wie z. B. in Chemnitz (2002) und Ulm (2012) ganz neue und sehr markante Gebäude erstellt; bei beiden Eröffnungen durfte ich mit dabei sein und war sehr beeindruckt, was Architektur heute leisten kann.

Dabei kann man darüber diskutieren, ob man die neue Synagoge um ein eigenes Gemeindezentrum oder auch um ein Dokumentationszentrum ergänzt.

Zum Schluss bleibt dann noch die Diskussion darüber, wie man einen solchen Bau finanzieren kann und wie und über welchen Zeitraum hinweg man letztendlich das Projekt „neue Synagoge“ in Heilbronn realisiert.

Ich bin fest davon überzeugt, dass man gerade in der heutigen Zeit, wo Dummheit, Rassismus und Intoleranz wieder neuen Höhepunkten entgegenstreben, eine solche in der gesamten Heilbronner Gesellschaft geführte Diskussion, wobei auch über Verantwortlichkeiten gesprochen wird, für den Zusammenhalt aller Heilbronner sehr wichtig ist.

Was letztendlich dabei herauskommt, steht alleine in den Sternen, aber zeigt dann auch, wo wir Heilbronner uns selber einordnen und was wir noch gemeinsam auf die Beine stellen können.

Abzuwarten, bis es dafür Subventionen aus Europa oder vom Bund bzw. Land gibt, wäre sicherlich die falsche Wahl, denn wir Heilbronner könnten bestimmt weit mehr.

„Hope for a miracle. But don’t depend on one.“

TalmuD

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