Über die EUROPA-UNION

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Foto: Bundeskongress 2009, Delegierte aus Baden-Württemberg | © EUBW

Die EUROPA-UNION Deutschland (EUD) ist eine politische und überparteiliche Bürgerbewegung im europaweiten Netzwerk der Union Europäischer Föderalisten (UEF), welche sich seit 1946 auf der Grundlage des Hertensteiner Programmes für einen demokratischen und föderalen europäischen Bundesstaat in Frieden, Freiheit und Wohlstand einsetzt.

Gemeinsam mit ihrem Jugendverband Junge Europäische Föderalisten ist sie Mitglied im Netzwerk der Europäischen. Bewegung Deutschland (EBD), welches Teil des vorab thematisierten European Movement International (EMI) ist.

Die EUD ist föderal in 16 Landesverbände gegliedert, welche sich wiederum in Bezirks-, Gebiets-, Kreis-, Stadt- oder Ortsverbände untergliedern können. Zusätzlich gibt es derzeit weitere Unterverbände in Brüssel, Luxemburg und Dublin, die dort vor Ort lebenden Mitgliedern der EUROPA-UNION ein ehrenamtliches Betätigungsfeld eröffnen.

Das höchste Organ ist der Bundeskongress, der sich aus Delegierten aller Landesverbände und den Delegierten eigenständiger Verbände zusammensetzt. Weitere Organe sind der Bundesausschuss, ebenfalls aus Delegierten der Untergliederungen bestehend und das Präsidium, welches alle zwei Jahre von der Bundesversammlung gewählt wird. Den Präsidiumsmitgliedern sitzt der Präsident der EUROPA-UNION Deutschland vor, der zur Unterstützung auf einen ehrenamtlichen Generalsekretär der EUROPA-UNION Deutschland sowie eine Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin, die sich aus einer hauptamtlichen Bundesgeschäftsführerin mit weiteren Mitarbeitern und Praktikanten zusammensetzt, zurückgreifen kann.

Die Europäischen Föderalisten wollen durch Information über politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen in Europa, durch Werbung für Toleranz und Völkerverständigung zwischen den europäischen Völkern und durch Förderung der Kontakte zu unseren europäischen Nachbarn die existenzielle Bedeutung des europäischen Integrationsprozesses verdeutlichen und die Bürger von der Notwendigkeit eines persönlichen Engagements für ein Europa in Vielfalt geeint überzeugen.

Die ehrenamtliche Arbeit der Europäischen Föderalisten findet schwerpunktmäßig vor Ort bei den jeweiligen Orts- und Kreisverbänden statt, die sich idealtypisch ebenfalls als eingetragene Vereine konstituiert haben und demzufolge eine hohe Eigenständigkeit aufweisen können, und dies ganz im Sinne der eigenen föderalen und subsidiären Wertvorstellungen.

Deshalb sind in Deutschland sehr unterschiedliche EUROPA-UNIONen zu finden. Die Bandbreite reicht dabei von sehr politisch agierenden Verbänden, welche so schnell wie möglich einen Europäischen Bundesstaat oder die Vereinigten Staaten von Europa schaffen, über Verbände die am liebsten den Status Quo erhalten möchten, bis hin zu Verbänden, die sich rein auf das Werben für ein diffuseres Europa und der besseren Völkerverständigung verschrieben haben.

Diese heute rund 300 eigenständigen Verbände schaffen es immer wieder, ihre eigenen Vorstellungen über unser Europa zu formulieren, in den jeweiligen Landesversammlungen zur Diskussion zu stellen und dafür zu sorgen, dass der Bundeskongress Beschlüsse fasst, welche immer noch für unser gemeinsames Europa richtungsweisend sind.

Seit ein paar Jahren bin ich selber als Delegierter sowohl zum Bundeskongress als auch zum Bundesausschuss bei den jeweiligen Zusammentreffen dieser Organe mit dabei. Aus meiner föderalen Sichtweise heraus, ist dies die einzige echte und auch regelmäßige Gelegenheit, bei der sich die aktiveren Mitglieder der jeweiligen Kreis- und Ortsverbände aus dem gesamten Bundesgebiet und inzwischen auch aus den drei vorhandenen ‚Enklaven‘ (Brüssel, Luxemburg und Dublin) treffen und untereinander austauschen können; das Motto dabei ist sehr einfach: ‚Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern kann sehr gut von den Erfahrungen, Fehlern und Erfolgen der anderen Verbände lernen!‘ Dies ist umso bedeutender, je weniger Zuspruch die ehrenamtlichen Aktivisten bei sich vor Ort erhalten und deshalb bei diesen Treffen wieder ‚Zuversicht und Hoffnung tanken‘ können und mit neuen Ideen und Schwung gestärkt in ihre jeweiligen Verbände zurückkehren. Auch kommt es in Folge davon oftmals zu Konstellationen der Zusammenarbeit, welche ohne diese Treffen wahrscheinlich nie zustande gekommen wären.

Eine weitere Aufgabe dieser Organe ist es, über Anträge zu entscheiden, die idealer Weise – von unten nach oben – über die jeweiligen Kreis- und Landesverbände in erster Linie an den Bundeskongress gestellt werden und, dies darf man dabei keineswegs unterschätzen, regelmäßig Rechenschaft vom Präsidium zu verlangen und bei Bedarf auch nachzusteuern.

Wie in föderalen Verbänden eigentlich üblich, könnten Präsidium und auch die jeweiligen Landesvorstände, welche eher koordinierende und weniger verwaltende Aufgaben haben, sehr schlank gehalten werden und sich schwerpunktmäßig um die Verbandsrepräsentanz nach außen und die Promotion von Verbandsbeschlüssen kümmern.

Der Geschichte unseres Verbandes und der Tatsache geschuldet, dass die bürgerliche und vor allem auch föderale Repräsentanz im Bundesgebiet sehr unterschiedlich verteilt ist, muss dadurch Rechnung getragen werden, dass sowohl Präsidium als auch die Landesvorstände diese Mängel notgedrungen kompensieren und in der Fläche Strukturen schaffen und unterhalten müssen, damit die Europäischen Föderalisten ganz Deutschland abdecken und Interessierten zumindest eine Ansprechsstelle vor Ort anbieten können.

Deshalb müssen diese Vorstände etwas ‚größer‘ als sonst üblich bleiben, zumindest so lange bis sich im gesamten Bundesgebiet tragfähige föderale Strukturen mit bürgerschaftlichem Engagement gebildet haben.

Darüber hinaus muss der Bundesverband den, vom Nationalstaat verschuldeten, Mangel an sprachlicher Vielfalt ausgleichen, indem er den Europäischen Föderalisten mit mangelnden Fremdsprachenkenntnissen und entsprechenden kulturellen Erfahrungen die Europaebene ‚ersetzt‘ und zudem als ‚Vermittler‘ zwischen Europaverband und einzelnem Mitglied auftritt.

Diesem, übrigens in allen größeren Nationalstaaten auftretenden, Mangel an Sprachkompetenz wird es wohl auch zukünftig geschuldet sein, dass sich die ‚Nationalverbände‘ weiterhin, und dies zum Nachteil des Europaverbandes und unserer Europäischen Bewegung insgesamt, als ‚wichtigste Anlaufstelle‘ der Europäischen Föderalisten etablieren und im Falle unseres Bundesverbandes sogar durch die Bildung von ‚Enklaven‘ die europäische Ebene unseres Verbandes insgesamt eher noch weiter schwächen.

„Unsere Rettung lag und liegt in folgendem: Europa, das freie Europa, musste und muss zu einer Einheit zusammenwachsen, und wir mussten und müssen einen festen Bestandteil dieses Europas bilden.“

Konrad Adenauer (1983: 121)

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