Beitragsfoto: Konzert | © Bild von Pexels auf Pixabay
1971 veröffentlichten die Doors auf ihrem Album „L. A. Woman“ den Song „Riders on the Storm“. Ein Lied der LP stammte dabei von John Lee Hooker, was schon alleine den Erfolg der Langspielplatte garantierte.
Das wirklich Erstaunliche am hier veröffentlichten Song ist es wohl, dass dieser nicht nur vom Lied „Ghost Riders in the Sky: A Cowboy Legend” aus 1948 von Stan Jones beeinflusst sein, sondern sich auch auf Martin Heidegger beziehen soll. Hierbei wird gerne Heideggers Begriff der „Geworfenheit“ ins Spiel gebracht, der die Unausweichlichkeit des Daseins näher beschreibt.
Dies berücksichtigend, bekommt das Lied aus den 1970er-Jahren tatsächlich eine ganz andere Bedeutung. Was zumindest mir und vielleicht auch den meisten anderen Hörern damals nicht geläufig gewesen sein dürfte.
Into this house, we’re born
Riders on the Storm, 1971
Into this world, we’re thrown
Like a dog without a bone
Ich frage mich dabei, ob die Bandmitglieder um Jim Morrison herum tatsächlich Heidegger gelesen haben, oder nicht einfach nur nach einer tieferen Begründung für den Erfolg eines ihrer Lieder suchten. Wie auch immer, The Doors mit Heidegger in Verbindung zu bringen ist gerade in den 1970er-Jahren, als dessen Verstrickung mit dem Nationalsozialismus immer mehr hinterfragt wurde, zumindest aus heutiger Sicht etwas ungewöhnlich.
Verständlicher eher der Hinweis:
Girl, you gotta love your man
Riders on the Storm, 1971
Girl, you gotta love your man
Take him by the hand
Make him understand
The world on you depends
Nachtrag 29.4.2024
Gerne komme ich dem Hinweis nach, dass ich doch auch das „Original“ anfügen könnte, welches von Stan Jones stammt. Mir persönlich gefällt weiterhin Johnny Cashs Version etwas besser, aber auch die Version der Blues Brothers ist immer wieder hörenswert.
2 thoughts on “Musikvideo der Woche”
Heinrich, ich lese gerade das 2023 erschienene Buch von Ilona Jerger über Konrad Lorenz. Sehr oft wird hier auf Heidegger Bezug genommen, da er zur Zeit von Konrad Lorenz lebte, ebenso wie Wernher von Braun. H ist doch von den Franzosen entnazifiert worden, hat auch seine Lehrerlaubnis entzogen bekommen. Lg
Heidegger dürfte, wie die meisten anderen Philosophen wohl auch, schwer persönlich zu erfassen sein. Ich habe mich ihm über Hannah Arendt, Jean-Paul Sartre und Hans-Georg Gadamer genähert. Halte sein Werk „Sein und Zeit“ immer noch für sehr lesenswert.