Zeit für ein Gedicht

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Beitragsfoto: Kaffeegenuss | © Pixabay

Das heutige Gedicht wird Marvin zugeschrieben und wird deshalb gerne auch als „Marvin’s lullaby“ geführt. Viele meiner Leser dürften sogleich aber an Douglas Adams denken, wobei Detlef Stern und ich befürchten, dass bereits schon zu unseren eigenen Lebzeiten immer weniger Menschen diese Verknüpfung tätigen.

How I Hate the Night

Now the world has gone to bed
Darkness won’t engulf my head
I can see by infra-red
How I hate the night

Now I lay me down to sleep
Try to count electric sheep
Sweet dream wishes you can keep
How I hate the night

MArvin (Douglas Adams)

Spannender Weise referenziert Marvin mit „try to count electric sheep“ Philip K. Dicks „Do Androids Dream of Electric Sheep?“. Dieser Roman inspirierte wiederum Ridley Scott zum Film  „Blade Runner“, der hier im Blog ebenfalls schon Thema war, was wiederum an meinen eigenen Blog-Beitrag „Wiederholungen und Anspielungen“ erinnert.

Wobei wir damit bereits wieder bei „Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid“ wären, ein Buch, das ich gerne zumindest als Sekundärliteratur für mein Seminar „IT-Systeme“ verwenden möchte.

Bevor ich dort aber einmal so richtig elegant mit Marvin einsteige, versuche ich es zuerst einmal mit meiner neuen „Useless Box“, eine Idee, die bereits Detlef Stern positiv aufnahm.

Nun aber wieder zurück zu Marvin, der eigentlich ein Roboter ist. Gebaut wurde er laut Douglas Adams von der „Sirius Cybernetics Corporation“ und läuft mit einer Software, die auf der berühmt berüchtigten GPP (Genuine People Personalities) Technologie basiert. Verwendung findet er als (Raum)Schiffsroboter auf der „Heart of Gold“.

Wenn man Marvin selbst Glauben schenken darf, dann hat sein Gehirn die Größe eines Planeten und er ist gut 50 000 Mal intelligenter als z. B. Albert Einstein. Und obwohl ihn Zaphod Beeblebrox als „Paranoid Android“ bezeichnete und Ford Prefect ihn gerne als manisch-depressiven Roboter vorstellte, ist er m. E. doch eher ein modernes Beispiel eines Stoikers.

Nach Douglas Adams sollte Marvin wie folgt charakterisiert werden:

„We never met. But when I asked Douglas what sort of character Marvin might be he told me he was a cross between Eeyore and Clement Freud (A descendant of Freud who was a chef and TV personality who had a face like a Doberman and talked very slowly and monotonously).“

Stephen Moore in einem Interview (31.3.2012)

Derzeit liegen die Preise für einen gebrauchten Marvin noch astronomisch hoch und so werden sich die Studenten wohl auch in Zukunft weiterhin an meiner Useless Box abarbeiten müssen.

Aber bereits in wenigen Jahren ist bei uns IPAI (ein Projekt für angewandte Künstliche Intelligenz) am Start, und so bin ich guter Hoffnung, dass es doch noch etwas mit der GPP-Technologie werden wird. Bis dahin bin ich dann hoffentlich auch mit meinem Essay „Zwang und Zeit“ fertig.

Bis dahin aber arbeite ich mich weiterhin an Martin Heidegger ab und frage mich, wie viel Metaphysik, egal ob allgemein oder speziell, eigentlich in KI steckt. Hoffentlich nicht so viel wie in der Blockchain-Technologie.

Nachtrag

Es gibt tatsächlich gleich zwei Versionen von Marvin. Nämlich die des BBC (sechsteilige Fernsehserie aus 1981) und jene aus dem Film (2005). Beide dürften inzwischen Kultstatus haben.

Hier findet man Marvin aus dem Film:


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3 thoughts on “Zeit für ein Gedicht

  1. Zwischen den Zeilen gelesen wird man gewiß weitere Genre-Vorbilder bei Philip K. Dick und Douglas Adams finden und mag sogar Marvin bis auf den Golem zurückführen. Der aufmerksame Leser (oder Zuschauer) findet das Geflecht bis in die Gegenwart weitergesponnen.

  2. The Useless Box – ein interessantes Experiment

    Ist es der von Luhmann beschriebene Geist im Kasten“, der die Nutzer so anzieht und Reaktionen verursacht?
    The ghost in the box? see Luhmann (9/(8) über Zettelkasten.
    https://niklas-luhmann-archiv.de/bestand/zettelkasten/zettel/ZK_2_NB_9-8_V

    … oder wie Luhmann auf einem damit verbundenen Zettel (9,8,3) schreibt
    „Zuschauer kommen. Sie bekommen alles zu sehen, und nichts als das – wie beim
    Pornofilm. Und entsprechend ist die Enttäuschung.“
    https://niklas-luhmann-archiv.de/bestand/zettelkasten/zettel/ZK_2_NB_9-8-3_V

    … oder hat es eher den (erhoften?) Effekt von „changing ghost into mind”?
    Der Geist im Kasten? – Changing ghost into mind
    https://github.com/Zettelkasten-Method/zettelkasten.de/pull/36#issue-1430505674

    Es gibt hierzu, auch mit weiteren Aspekten, einen interessanten Essay von „Sascha“ vom Dez. 2022.
    https://zettelkasten.de/posts/ghost-in-the-box/

    Deine Erfahrungen aus der Praxis deines Seminars wären interessant.

    „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!“ Erich Kaestner

    Nur Mut, Viel Glück

    Beste Grüße

    Peter

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