19.3.02024

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Beitragsfoto: S-Bahn vor Hauptbahnhof | © Bettina Kümmerle

Inhaltsverzeichnis

Nachbereitung

Auch Dozenten bereiten ihre Vorlesungen nach, was ich allerdings im heutigen Fall gleich im Außenbecken des Stadtbads erledigt habe. Die entsprechenden Notizen erfolgten etwas später; wobei ich der Idee von Internet-Terminals am Beckenrand durchaus etwas abgewinnen könnte.

Meine Nachbereitung dürfte etwas anders aussehen als die „meiner“ Studenten, die hätten heute bereits drei potentielle Klausuraufgaben festhalten können, ganz zu schweigen von den Goldkörnchen, die ich gerne und kostenfrei auslege. Und schon muss ich ein Lob auf unser — wenn auch etwas marode — Bildungssystem aussprechen, denn wo sonst bekommt man eine gute Bildung bzw. Ausbildung völlig kostenfrei oder wird gar dafür noch „entlohnt“? Die Studenten an der Heilbronner Hochschule bekommen, wenn sie dies nur möchten, eine fundierte Schulung im Projektmanagement. Das Drollige dabei, viel zu viele nehmen das Angebot nicht wahr und bezahlen später — zumindest aber deren künftige Arbeitgeber — Unsummen an entsprechende Firmen, um Zertifikate zu erhalten, die das Papier nicht wert sind, auf das sie gedruckt werden. Und so wie Firmen und Parteien spätestens alle zwei Jahre ein neues Corporate Design erhalten, wird das Projektmanagement immer wieder neu erfunden — ein Markt der sich von ganz alleine trägt, niemandem wirklich weiterhilft, aber auf alle Fälle nur so vor Innovation und Agilität strotzt. Übrigens, die Werte die man dabei jüngst ins Zentrum eines jeden Managements stellt, sind genau jene, die man beständig selber mit Füßen tritt.

Auf alle Fälle aber war ich zwar nicht mit der Anzahl der Teilnehmer ganz zufrieden — ich hatte 80 % erwartet — aber dafür lassen die anwesenden Teilnehmer durchaus hoffen. Und so bin ich freudig gespannt, wie sich das Ganze in den kommenden Wochen weiter entwickeln wird. Luft nach oben ist noch und vielleicht gelingt es mir doch noch, eine weitere „fixe Idee“ aus meiner imaginären Bucket-List zu streichen.

Eine Einsicht konnte ich aber schon jetzt gewinnen, das „Apfelkuchenmotiv“ ist nach all den Jahrhunderten nicht mehr wirklich vermittelbar, so wie wohl der Protestantismus insgesamt als Motor einer Gesellschaft im allgemeinen und des Projektmanagements (Stichwort: u. a. Verschriftlichung) im besonderen ausgedient hat. Und so bleibt mir nur noch für all jene, die damit nicht allzu viel anzufangen wissen, der Hinweis auf einen Film aus dem Jahr 2005, wo meines Wissens letztmals ein Apfelkuchen zumindest als Projekt eine tragende Rolle spielt.

Bahnen

Die aktuell thematisierte Gäubahn war hier bereits schon öfters Thema. Eine völlig verfehlte Bahnpolitik in Baden-Württemberg hat nicht nur dafür gesorgt, dass man die Linie Berlin — Mailand über Heilbronn schon länger stilllegte, sondern jetzt auch die letzten noch funktionierenden Teilstücke ausschlachtet; die Gäubahn ist eines davon. Von der Frankenbahn müssen wir erst gar nicht mehr sprechen. Dabei wären beide Bahnen als eine Magistrale für Heilbronn das, was die Strecke Paris — Budapest für Stuttgart ist.

Wenigstens hat sich nun aber der Landkreis für die Bottwartalbahn stark gemacht. Diese soll erneut über Talheim, Ilsfeld und Beilstein führen und auch in Heilbronn wieder Sontheim besser anbinden. Vor vier Jahrzehnten stillgelegt, soll nun fast die alte Trasse reaktiviert werden – in der Stadt Heilbronn werden dies dann wohl Busse sicherstellen.

Wenn wir allerdings davon ausgehen, dass nach dieser gestrigen Weichenstellung des Landkreises noch gut zwei Jahrzehnte ins Land ziehen werden, bis die ersten Bahnen rollen, dann hat bis dahin vielleicht auch die Stadt Heilbronn ihre Hausaufgaben gemacht.

Klare Kante

Heute können wir in der Heilbronner Stimme (19.3.2024: 7) lesen, dass Reinhold Würth klar gegen sämtliche extremistischen Bestrebungen in Deutschland im allgemeinen und ganz besonders gegen die AfD Stellung bezieht: Wählt nicht die AfD!

„Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig.“

Reinhold Würth, Mitarbeiterbrief März 2024

Ich konnte Reinhold Würth bereits als überzeugten Europäer kennenlernen und so ist es nur folgerichtig, dass er sich nun auch klar und deutlich für unsere Demokratie ausspricht.

Chapeau, Herr Würth!

In diesen nicht nur für unser Land sehr schwierigen Zeiten, hätte ich es mir sehr gewünscht, wenn heute nicht nur Reinhold Würth in der Heilbronner Stimme für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung so vehement eingetreten wäre, sondern auch unsere Parteienvertreter mehr Mut zu klarer Kante aufbrächten — eine antidemokratische Partei wird nicht dadurch demokratisch, weil sie von Antidemokraten in ein Parlament gewählt wird!

Und so können wir nur hoffen, dass wenigstens Reinhold Würths 27  128 Mitarbeiter in Deutschland ihm vertrauen und auch folgen werden.


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