Beitragsfoto: Have questions? | © Shutterstock
Inhaltsverzeichnis
Kommentare
Detlef Stern hat so ganz nebenbei die Diskussion angestoßen, ob ein Blog über eine Kommentarfunktion verfügen müsse. Manche Blogger machen dabei aus dem Manko, keine eigene Kommentarfunktion zur Verfügung stellen zu können, was je nach dem genutzten System tatsächlich etwas schwierig sein kann, eine Ideologie. Auch ich habe mir bereits des öfteren überlegt, die Kommentarfunktion abzuschalten und dies bereits einmal ein paar Jahre hier im Blog durchgehalten, vor allem weil ich keine gute Lösung für die unzähligen Spammer und Trolle fand. Deswegen blieben letztendlich auch meine Foren auf der Strecke, weil dieses Problem dort zu einer echten Qual wurde. „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ (Friedrich Schiller, Wilhelm Tell) und im Internet sind wir sozusagen alle Nachbarn.
Manche Blogger reduzieren die Kommentarfunktion auf eine zur Verfügung gestellte E-Mail-Adresse (z. B. Fefe), andere verweisen darauf, dass man die Kommentare über die Social Media einreichen kann, während ich versuche, möglichst viele Kanäle anzubieten, über die man mein Blog kommentieren kann.
Das Fediverse bietet zudem die Möglichkeit, dass man das eigene Blog für Kommentare auf anderen Blogs nutzt, wobei es auch hierbei die unterschiedlichsten Lösungsmöglichkeiten gibt. Problem: man muss ein eigenes Blog haben.
Die entsprechende Idee von Dave Winer geht mir dann aber doch einen Schritt zu weit.
„The cool thing about blogs is that while they may be quiet, and it may be hard to find what you’re looking for, at least you can say what you think without being shouted down. This makes it possible for unpopular ideas to be expressed. And if you know history, the most important ideas often are the unpopular ones. … That’s what’s important about blogs, not that people can comment on your ideas.“
Für mich ist Leben weiterhin Kommunikation (–> Thema meiner kommenden Vorlesung) und selbst wenn ich mein Blog in erster Linie für mich selbst schreibe, muss es für Leser möglichst einfach sein, die jeweiligen Beiträge zu kommentieren. Wer das als Blogger nicht möchte, muss sein Blog nicht online und für alle lesbar stellen.
Was haben die besten Ideen überhaupt für einen Sinn, wenn sie niemand kennt, schätzt oder gar versucht umzusetzen?
Wochenstart
Gut, dass meine bessere Hälfte und ich ein gutes Team sind, denn so übernahm sie die erste Preisverleihung zum Europäischen Wettbewerb dieses Jahres, während ich ganz gemütlich den meseno-Bus durch den nördlichen Landkreis schaukelte. Manche Landwirte schaffen es mit ihren völlig überdimensionierten Traktoren, tatsächlich die zehn Stundenkilometer zu halten — ich lass das mal jetzt mit einem je kleiner, desto größer Vergleich.
Als meine bessere Hälfte mit den Preisverleihungen begann, waren dies noch Größenordnungen, die weiterer Hilfe bedurften. Inzwischen können wir auf gut 35 Jahre Preisverleihungen zurückblicken und manchmal bereits Schülern Preise verleihen, deren Eltern von uns schon solche bekamen. Leider aber kann ein ehrenamtlicher Wettbewerb, bei dem wirklich alle von den Teilnehmern über die Jury bis hin zu den Preisverleihern, rein ehrenamtlich oder freiwillig unterwegs sind, kaum noch mit der heutigen Zeit mithalten — O tempora, o mores! (Cicero)
Längst vergessen, als alleine in Heilbronn Hunderte Preisträger von stolzen Eltern begleitet ihren Preisen entgegenfieberten. Inzwischen bekommt mancher einzelne Schüler seinen Preis schon mit der Post.
Meine Fahrt mit dem Bus war erfolgreich, auch wenn manche Nahrungsmittel kaum ihre Abnehmer finden werden — bei uns sind selbst die Bettler sehr wählerisch.
Wasser
Das Beste aber ist das Wasser! (Pindar) In wenigen Jahren werden wir alle dies wieder so richtig zu schätzen wissen, spätestens dann, wenn wir den Bodensee ausgetrocknet haben, um u. a. die gesamte Welt mit Billigfleisch versorgen zu können. Noch lachen manche von uns über die Spanier, die ihr Land aufgrund des Profitstrebens einzelner zur Wüste machen. Wir ignorieren dabei gerne, dass wir keinen Deut besser sind, und verschwenden unsere letzten Wasserreserven auf Teufel komm raus — nicht, dass wenn wir dereinst tot sind, auch nur ein einziger Tropfen Wasser übrig ist!
Der deutsche Wetterdienst meldete jüngst, dass es deutschlandweit seit 1931 noch nie so trocken war wie 2025 von Anfang Februar bis Mitte April. Der März 2025 ist mit einem Deutschlandmittel von nur 21 % des Niederschlages im Vergleich zu 1991 – 2020, der sechsttrockenste März seit 1881. Vor allem im Norden gibt es größere Gebiete, in denen nur wenige Liter pro Quadratmeter gefallen sind.
Zwar bemüht man sich, die Wasserkreislaufführung in der Industrie zu verbessern, eine Reduzierung von Kühlwasser für Kraftwerke zu erreichen und Einsparungen bei der öffentlichen Wasserversorgung vorzunehmen, dennoch lässt unsere Bewässerungswirtschaft noch zu wünschen übrig. Und auch die Wasserwiederverwendung steckt bei uns in den Kinderschuhen. Hinzu kommen dann noch eine marode Wasserinfrastruktur, was insgesamt zu einem Investitionsbedarf führt, den wir in den kommenden Jahrzehnten kaum stemmen werden können.
Hier könnten wir Bürger von uns aus tätig werden und unsere private Wassernutzung, welche mit mehr als 120 Litern / Person / Tag (!) seit ein paar Jahren wieder beständig ansteigt, regulieren. Muss man wirklich mehrmals am Tag duschen oder sein Auto einmal in der Woche waschen?
Wir alle kennen auch dieses Problem schon etwas länger. Dass dennoch unsere private Wassernutzung kontinuierlich ansteigt, führt mich an den Anfang dieses Teilbeitrages zurück.

Nachtrag
Ein Student hat einen Fischteich zu seinem Projekt gemacht. Kann man machen. Übung macht den Meister. Obiges Bild hilft vielleicht ein klein wenig.
2 thoughts on “19.5.02025”
Eine nette Theorie zur Wasserkultur findet sich z. B. in „Dune“.
Da muss man aber immer sehr aufpassen, dass man nicht selber angezapft wird. In unserem Zustand kämen wir da wohl sehr schnell in Frage. 😉