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Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Erschreckend wie sich gestern der ÖRR bemühte, den aktuellen Kanzler ins allerbeste Licht zu rücken; ich musste dabei unweigerlich ans DDR-Fernsehen denken. Bisher hat die aktuelle Regierung nicht nur sämtliche Wahlversprechen wieder einkassiert, sondern auch unverzüglich damit begonnen, die übelste Klientelpolitik aus den Kohl-Zeiten zu reaktivieren. Einzig bei der medialen Aufbereitung scheinen sie etwas gelernt zu haben.
Nun müssen wir alle darauf hoffen, dass kein Regierungsmitglied Kupfer-Aktien besitzt oder in der Verwandtschaft einen Hersteller von Kupferkabeln hat, denn sonst werden auch noch die Glasfaserkabel zurückgebaut und durch die „weltbesten“ Kupferdrähte ersetzt. Meinen Glasfaseranschluss habe ich auf alle Fälle schon einmal ad acta gelegt.
Wenn unserer Regierung und Bündnis 90/Die Grünen tatsächlich etwas an den Vereinten Nationen läge, hätten sie sicherlich nicht Annalena Baerbock dort entsorgt. Die soll sich jetzt genau so um die UN kümmern wie dies Ursula von der Leyen mit der EU macht. Was mich doch ein wenig wundert, da unsere Seniorenheime inzwischen einen ganz guten Standard haben; wahrscheinlich aber haben unsere Volksvertreter wieder einmal nur das bessere Insiderwissen.
Man soll über Hochzeitsberichte denken was man möchte, ich habe vom Tumult in Venedig ein neues Wort mitgenommen: „A-listers“. Und wo es eine A-Liste gibt, da gibt es auch eine B, C und D-Liste, wobei letztere, wie ich es nachlesen konnte, für alle weiteren Buchstaben im Alphabet steht. Und so darf sich ein Z-Lister ganz ohne jegliche Scham doch schon gleich als D-Lister fühlen. Wobei diese Venedig zurzeit dann doch nicht betreten dürfen.
Übrigens, die Milliarden für die Bundeswehr werden künftig auch noch die Rentenkasse etwas auffrischen, Autobahnen und Kindergärten bauen und die systemrelevanten Personen glücklich machen. Ergo, auch hier bleibt alles wie unter Helmut Kohl — halt nur inflationsbedingt so richtig angedickt.
Zu denken gibt mir, dass ein deutscher Rentner, der zwei Ausländer totfährt, mit Bewährung davonkommt, aber ein junger Migrant in Heilbronn, der einen Deutschen totfährt, mehrere Jahre ins Gefängnis muss und dann abgeschoben werden soll. Beide fuhren mit weit überhöhter Geschwindigkeit (Mordabsicht), aber der Deutsche kann sich an seine Tat nicht mehr erinnern — daran muss es wohl liegen, denn das funktioniert bei uns schon immer. Und dann ist es auch völlig egal wie viele Millionen Menschen man ermordet hat.
Übergewicht
Wohl dem Altwerden geschuldet, ist dies inzwischen immer häufiger ein Thema und dies selbst auch bei Stammtischen. Nun, da es sogar in meiner Timeline auftaucht, auch Blogger werden offensichtlich älter, Zeit, dass ich ebenfalls Stellung dazu beziehe. David Wertheimer bemüht sich dem Mainstream zu folgen: „Willpower vs. attention“.
Bereits vor ein paar Jahrzehnten war da Marius Müller Westernhagen schon etwas deutlicher. Auf alle Fälle aber zählt das Dicksein inzwischen als Krankheit und befreit die davon Betroffenen nicht nur von jeglicher Schuld, sondern nimmt sie auch aus ihrer Verantwortung. Die Kosten für ein ganz persönliches Fehlverhalten werden erneut der Gemeinschaft aufgebürdet — es dürfte sich hierbei um jährliche Milliardenbeiträge handeln, ganz zu Schweigen von den weiteren Folgekosten und den nicht mehr zu verleugnenden Umweltschäden.
Wir verdrängen dabei die seit altersher bekannte Ursache für dieses Phänomen, nämlich die Völlerei — schon immer eine der Todsünden. Wobei es jedem von uns auch heute noch zusteht, selbst darüber zu entscheiden, ob man sündigt oder versucht möglichst tugendhaft zu sein.
Auf alle Fälle aber wäre es nur folgerichtig und gesellschaftlich notwendig, dass wir Menschen wieder Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen und dabei auch die Kosten selbst tragen.
Ich staune immer wieder darüber, wenn wie vor Kurzem noch in meiner Nachbarschaft Feuerwehr und neben den üblichen Sanitätern auch noch ein „Elefantentransporter“ (Sonderfahrzeug) anrückt, man ein Dachfenster ausbaut und mit Kran und Feuerleiter einen Übergewichtigen aus seiner Wohnung holt, um diesen ins Krankenhaus zu verfrachten, das dann auch noch über einen entsprechenden Operationssaal verfügen muss. Für manche Untersuchungen werden wohl bereits selbst zoologische Gärten oder Tierkliniken bemüht.
Jetzt mag man einwerfen, dass es auch Gründe dafür gibt, dass ein Mensch zur Völlerei neigt, wie, dass dieser mit sich und seiner Welt nicht zufrieden ist, ergo nur ein Frustesser sei. Oder gar, dass er aufgrund von vermeintlicher Armut dazu gezwungen wäre, Unmengen an dickmachender Nahrung zu sich zu nehmen. Manche gehen auch davon aus, dass es ein spezielles Dickmachgen gäbe, was aber sicherlich nur dem neuzeitlichen Hokuspokus zuzurechnen ist.
Aber ganz egal, ob man nun von Natur aus wenig zu essen braucht, sich aus Frustration oder schnöder Langeweile heraus zum Vielessen genötigt sieht oder gar aufgrund mangelnden Wissens (kein Geldmangel!) nur auf dickmachende Nahrungsmittel zurückgreift, bleibt es eine ganz persönliche Entscheidung wie viel Essen man in sich hineinschlingt — die wenigstens von uns dürften zwangsernährt werden.
Und so ist die Aufmerksamkeit (attention) wie viel und welche Nahrungsmittel man täglich so zu sich nimmt auf alle Fälle ein guter Schritt in die richtige Richtung, selbst wenn es bereits schon die zweite komplette Schwarzwälder Kirschtorte sein sollte.
Als Rentner muss man auch kein „dünner Hering“ mehr sein, man kann nun, nicht mehr möglichst effizient der Gesellschaft dienen zu müssen, das eine oder andere Kilo Körpergewicht zulegen, sozusagen das neue persönliche Wohlfühlgewicht erreichen.
Fast jeder von uns läuft dabei aber Gefahr, dass sich dieses Wohlfühlgewicht immer dynamischer weiterentwickelt, weshalb bereits die alten Griechen, die alten Römer und auch die Bibel vor der Völlerei warnten. Und schon sind wir wieder bei der eigenen Willenskraft (willpower) angelangt, zu wissen, wann der eigene Hunger gestillt ist, man den weiteren Appetit später selbst bereuen wird und deshalb auf den kommenden Gang verzichtet oder vielleicht einmal die eine oder andere Mahlzeit einfach aussetzt.
Von Übergewicht muss man wohl dann sprechen, wenn man dadurch nicht nur sich selbst sondern der Allgemeinheit zur Last fällt.
Man könnte aber auch einmal darüber nachdenken, was man als einzelner Mensch der Natur und uns allen Gutes tun würde, wenn man nur auf fünf Kilogramm Körpergewicht verzichtet. Bei derzeit ca. acht Milliarden Menschen wären dies täglich 40 Millionen Tonnen Mensch, die man weniger ernähren oder in Bewegung setzen bzw. transportieren müsste!
Unvorstellbar wie schnell man manche Dinge in unserer Welt wieder in Ordnung bekäme! Wenn man jetzt auch noch darüber begänne nachzudenken, wie man sich selbst besser und umweltverträglicher ernährt, hätte die Menschheit insgesamt eine ganze Menge Probleme weniger.
„Eine von den Ursachen unserer Nöte ist, das wir nach den Beispielen [anderer] leben, und uns nicht von der Vernunft leiten, sondern vom allgemeinen Brauch auf Abwege bringen lassen.“
Seneca, 20. Buch, 123. Brief (2023: 1285)