Beitragsfoto: S-Bahn vor Hauptbahnhof | © Bettina Kümmerle
Da saßen wir heute beim Europäischen Frühstück zusammen und weil das Wetter so schön und dazu noch das gesamte demokratische Spektrum vertreten war, kamen wir auf die Lokalpolitik und unser Heilbronn zu sprechen. Heilbronn als Urlaubsort, denn zumindest wir Anwesenden fanden, dass man die Stadt eigentlich nicht verlassen muss, um ein „Urlaubsfeeling“ zu bekommen.
Als ich gerade auf die meines Erachtens viel zu oft in den Urlaub fahrenden Mitbürger zu sprechen kommen wollte, fragte man mich, ob es überhaupt ein Wellness Hotel in der Stadt gäbe und wies mich zudem darauf hin, dass unsere Schwimmbäder allesamt nicht (mehr) zum Urlauben geeignet seien — was mir persönlich noch nie so auffiel, da ich dort weiterhin bestrebt bin, einfach nur meine Bahnen zu ziehen, ich mich dort zuerst sportlich betätigen möchte.
Auch wenn das Thema dann sehr schnell auf die unzähligen Heilbronner Baustellen zu sprechen kam und darauf, welche Gemeinderatsfraktion dafür verantwortlich ist, wir auch darüber sinnierten, ob eine von uns allen zwar begrüßte Seilbahn überhaupt wirtschaftlich zu betreiben sei, wir uns unisono fragten, warum Heilbronn keine Elektrobusse eingesetzt bekommt, nahm ich mir vor, jetzt einmal doch die guten Seiten Heilbronns zu thematisieren.
Da mir beim Frühstück so schnell keine einfielen, kam ich auf die Idee, hier einmal in den Blog-Bildern der letzten Jahre zu gucken und die schönen Seiten Heilbronns als Galerie darzustellen.
Im Großen und Ganzen gefällt mir meine Heimatstadt, wobei ich mich gerne in meinen eigenen vier Wänden aufhalte und auch keine allzu großen Ansprüche an mein Umfeld stelle. Wenn die Sauberkeit halbwegs stimmt, die Ruhe und Ordnung meistens nach 22 Uhr wieder hergestellt ist und ich alles zum Leben notwendige vor Ort kaufen kann, dann ist bei mir die Welt in Ordnung.
Wenn es dann noch Plätzchen gibt, wo man verweilen oder sich mit Freunden treffen und man zudem unbeschadet spazieren gehen kann, dann ist es kaum noch zu übertreffen.
Wenn es jetzt noch vernünftige Sportstätten und Bildungseinrichtungen gäbe, dann hätte meine Heimatstadt wirklich alles, was man sich nur vorstellen kann.
Am Ende meines eigenen Lebens stehend, kann ich das Fehlen von Schulen und Universitäten gut verkraften und da ich nicht mehr pendeln muss, auch das Fehlen eines funktionierenden Bahnanschlusses. Dafür werden jetzt die medizinischen Einrichtungen aller Art und die Friedhöfe wichtiger — da ich damit nicht ganz alleine bin, wird dies sicherlich bald geregelt sein.
Das Schönste an meiner Heimatstadt ist aber — wenn man es nicht allzu eilig hat — die Lage, das Wetter und seine Beschaulichkeit. Heilbronn entschleunigt einfach und wäre tatsächlich der optimale Urlaubsort für alle ab 50. Diesen Standortvorteil sollten wir weiter ausbauen und damit auch wuchern.
Wer allerdings noch nach Leistung, Herausforderung, Verantwortung und Karriere sucht, der wird sich wie bisher auch außerhalb Heilbronns orientieren und kommt dann später sicherlich gerne zurück — sobald Gemeinderat und die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben machen.