Ausblick

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Beitragsfoto: Schaufensterpuppen | © F. Muhammad auf Pixabay

Bevor mich ab morgen der ganz normale Alltag wieder voll und ganz im Griff hat, wage ich noch einen Ausblick auf das neue Jahr. Erfreulich ist es auf alle Fälle, dass es die derzeitige Bundesregierung tatsächlich versucht, zumindest bei manchen gravierenden Problemen das Ruder herumzuwerfen und die Situation noch halbwegs in den Griff zu bekommen, bevor es tatsächlich viel zu spät ist.

Auch wenn es gestern dazu führte, dass ich meinen jüngsten Sohn sehr kurzfristig zum Frankfurter Hauptbahnhof fahren musste, damit er seinen Arbeitsplatz noch zeitgerecht erreichen kann. Leider zeigt dies aber auch, dass wir Heilbronner in vierzig Jahren die infrastrukturelle Anbindung unserer Stadt betreffend, überhaupt nichts dazugelernt haben. Das Positive daran ist, dass wenigstens die Bahn nun damit beginnt, ihre Hauptstrecken wieder halbwegs in den Griff zu bekommen — leider, wie schon geschrieben, gehört Heilbronn schon lange nicht mehr dazu!

Und neben einer Verbesserung unserer Infrastruktur, ein weiteres Beispiel sind die Autobahnbrücken, versucht unsere Regierung, die notwendige Umstrukturierung unserer Industrie voranzutreiben und dabei auch die nationale Vorsorge zu berücksichtigen. Leider aber gibt es weiterhin noch genügend „Stalinisten“ in verantwortlichen Positionen, die immer noch versuchen, unser Land an Putin und seine Gespielen zu verhökern. Deswegen wird es auch nichts mit einer funktionierenden Bundeswehr oder gar einer nachhaltigen Rüstungspolitik werden; die jüngste Debatte um eine Wehrpflicht darf man als bloßen Versuch werten, um Parteisoldaten und das eigene Klientel in Lohn und Brot und an sehr lukrative Futtertröge zu bekommen.

Denn weiterhin ist es und dies parteiübergreifend zu beobachten, dass die eigene Selbstversorgung das Primat bundesdeutscher Politik (Stichwort: geistig-moralische Wende) bleibt. Was leider auch dazu führt, dass die Unionsparteien wirklich alles unternehmen, um an die Futtertröge zurückzugelangen, aber sehr wenig, um in diesen schwierigen Zeiten verantwortliche Politik — auch wenn aktuell nur in der Opposition — zu machen oder gar den Versuch unternehmen, sich neu aufzustellen und sich mit frischen und guten, weil kompetent und nicht vorbelastet, Kräften als regierungsfähige Parteien wieder bei den Wählern ins Spiel zu bringen.

Erfreulich auch die Tatsache, dass sich die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP jüngst mehrheitlich weiterhin zur eigenen Regierungsverantwortung bekannt haben und trotz sehr großer Probleme und Herausforderungen versuchen, unser Land wieder in sichere Fahrwasser zu bekommen.

Bis wir aber allesamt wieder in sichere Fahrwasser gelangen, müssen dieses Jahr sehr viele Klippen umschifft werden! Und solange wir uns weiterhin weigern, gemeinsam als Bundesstaat Europa Verantwortung zu übernehmen, werden viele dieser Klippen nicht von uns am Steuer umschifft werden — oder auch gar nicht umschifft.

Und dies ist das wirklich Spannende in diesem Jahr, nämlich, dass wir auf Gedeih und Verderb auf andere angewiesen sind. Und sämtliche unserer eigenen Maßnahmen und Entscheidungen nur dazu beitragen können, im Falle, dass wir wieder in ruhigere Fahrwasser gelangen, die künftige Richtung mitbestimmen können.

Für uns Europäer stehen diesbezüglich neben lokalen und regionalen Wahlen auch die Wahlen zum Europäischen Parlament an. Für uns Heilbronner sind dies die Kommunalwahlen und die Europawahl am 9. Juni 2024. Und tatsächlich sind dies die beiden wichtigsten Wahlen, denn zum einen bestimmen wir damit, wie in Heilbronn künftig Kommunalpolitik gemacht wird, nämlich ob Parteiinteressen oder lokale Herausforderungen bei uns eine Rolle spielen. In einen Gemeinderat gehören einfach keine Parteibonzen, die parteipolitischen Firlefanz oder überregionale Kompromisse auf unsere Kosten durchsetzen. Hier sollten wir Heilbronner Mitbürger wählen, die in erster Linie die Probleme und Herausforderungen der Stadt beseitigen und Heilbronn insgesamt weiter voranbringen wollen. Auch gehören in einen Gemeinderat weder Nazis noch Kommunisten, das ist einer ehemaligen Freien Reichsstadt einfach nicht würdig!

Die am selben Tag stattfindenden Wahlen zum Europäischen Parlament bestimmen die künftige Politik Europas und damit auch unser gemeinsames Schicksal. Hierbei kommt es darauf an, dass wir gerade jene Parteien wählen, die sich europäisch aufgestellt und zumindest langfristig einen europäischen Bundesstaat im Visier haben. Und da sollten wir genau darauf achten, ob und wie die dafür infrage kommenden Parteien, das sind jene, die sich gemeinsam in der Europäische Bewegung eingebracht haben, in ihren jeweiligen Wahlprogrammen sich das künftige Europa vorstellen und wie sie dies auch erreichen möchten.

Wenn man dann gleich mehrere solcher Parteien gefunden hat, kann man sich den eigenen Präferenzen entsprechend entscheiden, denn hier gibt es eine große Bandbreite an Konzepten: eher liberal, konservativ, sozialdemokratisch oder gar basierend auf einer bestimmten Ideologie oder Religion, wie etwa einer besonderen Naturverantwortung, dem Humanismus oder dem Christentum. Aber auch hierbei gilt, dass antidemokratische und totalitäre Parteien keinen Platz in einem demokratischen Parlament haben! — dass dem so wäre, behaupten nur Totalitaristen und dies auch nur solange, bis sie das Parlament gleichschalten oder dessen demokratischen Mitglieder auslöschen können.

Wie aber schon angedeutet, bei der wichtigsten Wahl des Jahres können die allermeisten von uns — zumindest von meinen Lesern — nur zugucken!

Die 2024 alles entscheidende Wahl findet am 5. November 2024 in den USA statt. Und dabei geht es um nicht weniger als um das Überleben der US-amerikanischen Demokratie und damit auch um den Fortbestand der Westlichen Welt.

Hinter dieser Entscheidung der US-amerikanischen Wähler müssen sich wohl oder übel alle anderen politischen Entscheidungen dieser Welt einordnen — ich gehe dabei nicht davon aus, dass dieses Jahr in China oder der Russischen Föderation eine Demokratie ausgerufen wird oder sich zumindest aber der indische Premierminister ohne Wenn und Aber zu Demokratie und unserer westlichen Zivilisation bekennt.

Und damit bestimmen die US-Amerikaner wieder einmal nach 1942 das Schicksal unserer Welt. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als auf das Beste zu hoffen und inzwischen alles dafür zu tun, dass wir ab 2025 möglichst alle gemeinsam an einem Strang ziehen und endlich die größeren wie auch kleineren Kriege beenden, um uns den tatsächlich anstehenden Herausforderungen stellen zu können.

  • Wir müssen endlich den menschengemachten Klimawandel eindämmen und seine immer stärker auftretenden Folgen meistern.
  • Wir müssen zumindest versuchen, die noch existierende Artenvielfalt zu erhalten und den Natur- und Umweltschutz global angehen.
  • Wir müssen die Weltwirtschaft insgesamt zum Funktionieren bringen und dies geht nur dann, wenn alle Menschen auf dieser Welt davon profitieren und
  • Wir müssen uns alle gemeinsam auf eine tragbare und nachhaltige Weltpolitik einigen, die es allen Staaten und Gruppen dieser Welt ermöglicht, um auftretende Konflikte ohne kriegerische Mittel zu lösen.

Und diese Voraussetzungen dafür schaffen wir alle, ob in den USA, in Europa oder auch in den anderen Teilen dieser Welt befindlich, noch in diesem jetzt noch jungen Jahr 2024!

Jeder sollte dabei das machen, was er kann und was ihm möglich ist. Zumindest aber sollten wir Europäer von unserem Wahlrecht Gebrauch machen! — so lange wir es noch können.

Darüber hinaus habe ich mir für dieses Jahr noch Weiteres vorgenommen.

  • Ich versuche die beiden Vereine, denen ich vorsitzen darf, weiterhin möglichst gut zumindest aber verantwortungsvoll zu führen.
  • Ich versuche in diesem Jahr auch ein wenig mehr Zeit für meine Familie und mich zu finden, vor allem aber wieder meiner eigenen Gesundheit mehr Augenmerk zu widmen — und dies wird mit dem Alter immer zeitaufwendiger!
  • Ich versuche weiterhin an meinem Blog zu schreiben, meinem Zettelkasten mehr Aufmerksamkeit zu widmen und zudem mehr Bücher auch bis zu deren Ende zu lesen und
  • Ich versuche, die von mir geplanten Projekte möglichst zum Erfolg zu führen.

Ich glaube damit wird auch 2024 ein spannendes Jahr, ich befürchte leider aber auch, dass es nach 1942 das spannendste überhaupt werden wird.

Und so hoffe und bete ich, dass wir 2024 möglichst alle Klippen gut umschiffen werden und am Ende des Jahres auf eine ereignisreiche Zeit zurückblicken werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns gelingen kann, wenn möglichst viele von uns an einem Strang und zudem in die richtige Richtung ziehen.

Wie schon des Öfteren geschrieben: eigentlich wissen wir es doch alle, was zu tun ist und was man dabei selber machen müsste. Und wir wissen auch alle nur zu gut, was wir besser nicht machen sollten.

Es sind unsere Entscheidungen, die das aus uns machen, was wir sind. Und manchmal entscheiden auch andere über uns — und gerade das macht mich so traurig, vor allem da wir davon ausgehen müssen, dass wir uns selbst in diese Bredouille gebracht haben.

Was bleibt, ist die Hoffnung!


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