Beitragsfoto: Smart City | © Tumisu auf Pixabay
Es gibt in Deutschland 81 Großstädte, davon vier mit mehr als einer Million Einwohner. Und es gibt den Smart City Index, den der Digitalverband Bitkom in diesem Jahr zum sechsten Mal erhoben hat. In diesem Jahr sind es sogar 82 Städte, eine mehr als noch im Vorjahr, da Hanau den Status einer Großstadt erreicht hat. Drollig dabei ist, dass, als ich noch beruflich im Norden unterwegs war, man mein Heilbronner Nummernschild stets mit dem von Hanau verwechselt hat.
Man kann von solchen Indizes und vor allem auch von solchen Verbänden halten was man will, wenn man selber darin mit aufgeführt wird, ist das Interesse dann doch vorhanden, zumindest etwas — ich führe solche Indezes deshalb gerne unter Eigenwerbung (für den Herausgeber).
2022 war der Smart City Index schon einmal Thema hier im Blog, nicht aber weil Heilbronn dort den 53. Platz von 81 Teilnehmern belegte, sondern weil unsere Verwaltung selbst auf den zweiten Platz im Ranking kam, was fast dazu führte, dass die Heilbronner Stimme eine Sonderausgabe herausgebracht hätte.
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst wird im Index 2024 nun wie folgt zitiert: „Wir sehen teilweise große Sprünge nach vorn bei einzelnen Städten. Das zeigt: Jede Stadt kann eine echte Smart City werden. Ein gutes Zeichen ist auch, dass sich unter den Bestplatzierten nicht nur die ganz großen Metropolen finden.“
Interessant dabei ist, was Wintergerst dabei unter Metropole versteht, von denen Deutschland gleich mehrere haben soll — wahrscheinlich bezieht er sich dabei auf eine Einteilung aus dem 19. Jahrhundert.
Eine weitere Erkenntnis aus dem Index ist, dass Städte aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen im Schnitt besonders gut sind, wobei es Freiburg (Platz 6), Stuttgart (7) und Ulm (10) gelang, um unter die ersten zehn zu kommen.
Städte in Baden-Württemberg erreichen im Mittel 74,1 Punkte. Zum Vergleich München (Platz 1) erzielte 88,3 Punkte. Auch lägen Landeshaupt- und Universitätsstädte über dem Durchschnitt.
Das richtig Spannende am Index ist aber, dass die Heilbronner Verwaltung ihren zweiten Platz an München verloren hat und damit Heilbronn insgesamt in keinem Themenbereich mehr unter den ersten zehn Städten zu finden ist.
Gut, dass wenigstens mit Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Ulm dennoch weitere baden-württembergische Städte unter den Top 10 zu finden sind, was übrigens ganz gut das „Smart“ (besonders bei Künstlicher Intelligenz) in Baden-Württemberg abdeckt und dem Index tatsächlich ein wenig Seriosität verleiht.
Was meine Heimatstadt anbetrifft, habe ich gemischte Gefühle, denn wir haben uns im Vergleich zu 2022 vom 53. Platz nun mit 71,9 Punkten auf den Platz 38. Platz hochgearbeitet und liegen nun zwischen Bielefeld und Wuppertal. Sind aber, was zumindest Baden-Württemberg anbelangt, weiterhin eine bildungsmäßig unterdurchschnittliche Stadt.
Übrigens Hanau belegt Platz 81 noch vor Salzgitter (Platz 82), dem diesjährigen Schlusslicht deutscher Großstädte.
Immerhin ist aber Heilbronn, was das Themengebiet „Verwaltung“ angeht, weiterhin mit dem dortigen Platz 14 die Spitze der unterländischen Hightech. Beim Themengebiet „IT und Kommunikation“ belegen wir den 70. Platz, was ich im Gegensatz zum Themengebiet „Verwaltung“ selbst auch nachvollziehen kann.
Was mich erneut davon überzeugt, dass man eine Stadt alleine mit blankem Trumpismus, Festen und Feiern nicht zukunftsfähig machen kann!