11.6.02024

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Beitragsfoto: Schüler in Klasse | © Shutterstock

Stuttgart 21

Heute durften wir erfahren, dass Stuttgart 21 nun Ende 2026 fertig werden soll und alle meckern wieder einmal. Dabei wird ganz vergessen, dass das Stuttgart 21 aus 2011 schon längst fertig wäre. Inzwischen ist dieses Projekt aber nicht nur der erste digitale Knoten der Deutschen Bahn, sondern hat auch noch ein paar Kurven und Tunnel mehr als ursprünglich vorgesehen. Zudem wird weiterhin und unermüdlich aufgebessert und drangehängt als ursprünglich in den kühnsten Träumen der Planer beabsichtigt. Inzwischen baut die Bahn auch noch mindestens eine Straßentunnelerweiterung mit dazu. Und wenn ich mich richtig erinnere, gibt es noch weitere (S-)Bahnhöfe, die anfangs sogar in der Planung verworfen wurden.

Wenn man sich das alles etwas genauer anschaut, macht das durchaus Sinn. Und wer nur etwas mit Projektmanagement zu tun hat, der weiß, dass dies alles Einfluss auf Zeit und Geld hat. Inzwischen würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn man noch einen kleinen unterirdischen Kopfbahnhof mit dranhängt.

Wenn wir Heilbronner zum Schluss auch noch etwas Glück haben, dann wird die Stuttgarter S-Bahn bis zu uns hin verlängert — dann können sogar wir noch von einem riesigen Erfolg sprechen.

Vermischtes

Nach der Vorlesung ein paar Bahnen zu ziehen hat was, bin dann aber doch den etwas unsportlicheren Schwimmern ins Außenbecken ausgewichen und habe die Sonne genossen. Danach habe ich nun hoffentlich die letzten Plakate der Freien Wähler abgehängt — erstaunlich, wo man diese überall finden konnte.

Schön das Feedback alter Mitheilbronner über meine Nichtwahl; es hat mich gefreut! Nun gilt es aber meine bald freiwerdende Zeit einzuteilen, noch bevor meine bessere Hälfte auf die Idee kommt, dies für mich zu tun. Heute Abend schwingen wir aber auf alle Fälle zusammen das Tanzbein.

Und dann bin ich auch noch auf einen netten Spruch (kleiner Insider) gestoßen, den manche als erste Regel der Löcher kennen: „If you find yourself in a hole, stop digging.“ Und wie eigentlich jede Regel eine Ausnahme kennt, dann ganz besonders diese — ich rate jedem Infanteristen weiter zu graben, besonders dann, wenn die (eigene) Artillerie wieder einmal fleißig ist.

Bevor ich mich nun über einen aktuellen Blog-Beitrag eines offensichtlichen Hobby-Historikers ärgere, mache ich jetzt auf kleinen Stoiker — manche Menschen kann man einfach nicht davon abhalten, auch noch dumm zu sterben.

Vorlesung

Die heutige Vorlesung war erfreulich. Zuvor gab es noch einen handgemachten Espresso von Detlef Stern. Ähnliches hatte ich bereits schon einmal bei Hardcore-Italienern im Einsatz erlebt — wüßte jetzt aber nicht mehr, welcher Kaffee der bessere war bzw. ist.

Höhepunkt der Vorlesung war die Nachfrage einer Studentin, ob ich meine Klausurfragen vorab präzisieren könnte, da diese Klausur das letzte Hindernis ihres Bachelors sei. Leider nutzte sie meine Vorlesungen vorab kaum, um sich ein wenig besser auf die Klausur vorzubereiten; ein klassischer Fall eines sehr sportlichen Risikomanagements.

Leider ist es gerade an Hochschulen sehr populär, dass studentisches Versagen in erster Linie an den Dozenten festgemacht wird. Viel zu wenige kommen viel zu spät auf die Idee, dass dies auch etwas mit dem eigenen Studieren und Lernen zu tun haben könnte. Unabhängig voneinander analysieren Detlef Stern und ich das Ganze an derselben Gruppe von Studenten.

Kommenden Freitag gehe ich dann wirklich in die Vollen. Nach vier Stunden Repetition, gleich eine Stunde „Vorlesung“ bei Grundschülern und nach einer kleinen Pause eine Stunde Nachhilfe für Werkrealschüler. Das Versagen bei den Studenten ist „hausgemacht“, denn diese müssen (leider) als erwachsen und eigenverantwortlich angesehen werden. Das Versagen der Schüler muss man voll und ganz den jeweiligen Eltern anlasten — da helfen selbst die besten Schulen und Pädagogen nicht mehr!

Deswegen werde ich meine wöchentliche Vorlesepatentätigkeit mit Ende diesen Schuljahres nach gut acht Jahren einstellen. Zumindest unser Schulsystem ist nicht mehr zu retten!


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