16.3.02024

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Beitragsfoto: Frau mit Brille | © Pixabay

Kriegsgeheul

Es stimmt, dass wir uns, ob wir es wollen oder nicht, längst im Krieg befinden. Seit 2022 ist dies Faktum, auch wenn dies die meisten weiterhin nicht wahrhaben möchten. Für uns in Deutschland ist das so wie für u. a. die Schweizer, die Portugiesen oder die Iren im Zweiten Weltkrieg. Aber auch die wussten damals nicht, ob der Schießkrieg nicht doch noch zu ihnen herüberschwappt.

Und selbst wenn wir — was zu hoffen ist! — selbst ohne Bomben und Raketen diesen Krieg überstehen werden, so werden wir daraus zumindest wirtschaftlich sehr schwer angeschlagen herauskommen — von den gesellschaftlichen Umwälzungen ganz zu schweigen.

Dass es aber überhaupt so weit gekommen ist, liegt an zwei Hauptursachen. Erstens der permanenten Verweigerung unserer Berufspolitik, endlich den europäischen Bundesstaat zu verwirklichen — würde dieser doch viel zu vielen die eigenen Pfründe kosten — und zweitens dem völligen Versagen der Bundesregierung in den Jahren 2008 bis 2014 — einzig und alleine nur, weil sich die Regierung damals nicht darauf einigen konnte, wer sich an den notwendigen Ausgaben selbst bereichern darf. Diese politische und moralische Inkompetenz hat uns genau in diesen Schlamassel (Helmut Kohls geistig moralische Wende lässt immer noch grüßen) gebracht!

Und so heult jetzt die Berufspolitik auf allen Kanälen nach dem Krieg! Man möchte so schnell wie möglich jetzt sogar Kindergärten kriegstüchtig machen. All diesem Kriegsgeheul sind nur zwei Dinge gemeinsam: man weigert sich weiterhin tragbare Politik zu machen und alle diese Kriegsheuler denken einzig und alleine weiterhin nur daran, wie sie für sich damit selbst das Meiste herausschlagen können.

Von den Menschenleben einmal ganz abgesehen, wird uns dieser Krieg Billionen Euro kosten und diese Kriegsheuler denken weiterhin nur daran, wie viel mehr — ähnlich den Masken-Deals zu COVID-19 Zeiten — sie daran selbst verdienen können.

Schieflage

Meine letzten Äußerungen zu einer Schieflage in unserem Sozialsystem führten nicht nur zu einer grundsätzlichen Zustimmung doch so einiger Leser, sondern auch zu einem Hinweis eines direkt Betroffenen. Deshalb nochmals eine Klarstellung. Jeder funktionsfähige Staat muss auch in der Lage sein, um sich um seine weniger leistungsfähigen Bürger sorgen zu können — sie einfach nur verhungern zu lassen, ist keine Alternative.

Die Frage dreht sich einzig und alleine darum, wie man sich zum einen am besten um diese Mitbürger kümmert, und zum anderen darum, wie man dies möglichst kostengünstig bewerkstelligen kann.

Gefährlich wird das Ganze dann und dies ist wohl auch die eigentliche Geburtsstunde des Populismus, wenn man diese vermeintliche Art der Fürsorge zu einem politischen Instrument der Machtgewinnung und des -erhalts macht.

Unabhängig davon wird jedes Sozialsystem unbezahlbar, wenn man es auch dazu nutzt, um den etwas schlaueren Mitbürgern ein möglichst angenehmes Leben zu garantieren — dabei meine ich in erster Linie nicht die etwas schlaueren Sozialhilfeempfänger, sondern eher den „Apparat“, der sich um ein solches völlig überbordetes Sozialsystem herum etabliert.

Ein ugandischer Professor meinte einmal bereits im Jahr 2010, dass inzwischen auf jedes ugandische Straßenkind zehn Hilfsorganisationen kommen, die vorgeben, sich um dieses Kind zu kümmern. Bei uns in Deutschland kommen noch unzählige Beamten- und Verwaltungsapparate mit hinzu, deren eigene Existenz alleine vom Vorhandensein potenzieller Sozialhilfeempfänger abhängig ist.

Meine diesbezügliche Anregung war deshalb, dass man einmal nach alternativen Modellen zur Lösung der ursächlichen Herausforderung suchen sollte. Meine eigene Idee ist dabei weiterhin sehr einfach: Bildung, Bildung und nochmals Bildung.

Korruption

Bei der gestrigen Fahrt nach Straßburg war für mich völlig überraschend die Korruption ein Thema der Mitfahrer. Zu meinem großen Bedauern hatte ich dabei nicht parat, was aus den jüngst bekanntgewordenen Korruptionsfällen im Europäischen Parlament geworden ist.

In den weiteren Gesprächen konnten wir aber feststellen, dass Korruption durchaus ein globales Thema ist und dass wir in Deutschland bei weitem nicht zu den korruptesten Ländern zählen, sondern uns eher im vorderen Feld der etwas besseren Länder befinden — allerdings nicht in der Spitzengruppe der Anständigen.

Passend zu dieser Diskussion der Hinweis auf meinem Weblog gestern Abend, dass der Link auf Wikipedia zu einer „Liste korrupter Politiker in Deutschland“ den Liegeradler einmal in einem Kommentar zur Verfügung gestellt hat, nicht mehr funktioniert. Als ich dann auf Wikipedia nachschaute, stellte ich fest, dass auch der gesamte Artikel verschwunden war.

Liste von Korruptionsaffären um Politiker in der Bundesrepublik Deutschland

Dieser Artikel existiert nicht.

Wikipedia, 15.3.2024

Allerdings existiert zumindest gestern noch der entsprechende Link im Wikipedia-Artikel zur „Korruption“, welcher genau auf obigen Wikipedia-Artikel verweist.

Situation in Deutschland

Siehe auch: Liste von Korruptionsaffären um Politiker in der Bundesrepublik Deutschland

Wikipedia, 15.3.2024

Was sicherlich ein grundsätzliches Problem von Wikipedia ist, nämlich, dass dort Artikel erscheinen oder wieder verschwinden, wohl einzig und alleine abhängig vom Geldbeutel persönlich betroffener Mitbürger.

Und so ist es vielleicht wieder ein Thema, um über Enzyklopädien nachzudenken, die über Mindestkriterien bezüglich Transparenz und Wissenschaftlichkeit verfügen.


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