2.8.02023

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Beitragsfoto: Bibliofon | Wer weiß wo?

Sozialquote

Wie es Hannes Finkbeiner bereits hier geschrieben hat, gibt es keine Sozialquote im Wohnungsbau in Heilbronn. Der Gemeinderat hat sich gem. Tanja Sagasser-Beil bisher nur dazu durchringen können, von Fall zu Fall eine solche zu beschließen. Ich durfte bereits beim letzten Gemeinderatswahlkampf feststellen, dass dies durchaus ein Thema in Heilbronn ist und habe mich darüber gewundert, warum man in den letzten Jahren auch diesbezüglich nichts unternommen hat.

Gestern war es dann so weit, die Freien Wähler wollen nun endlich Knöpfe an die Angelegenheit machen und sowohl die Stadtverwaltung als auch den Gemeinderat dazu bewegen, dass wenigstens eine 20 % Sozialquote in Heilbronn festgelegt wird; selbst eine Quote von 30 % wäre für die Freie Wähler möglich. Darüber hinaus fordern die Freien Wähler zusätzliche Maßnahmen seitens der Stadt, um die prekäre Wohnungssituation in Heilbronn endlich in den Griff zu bekommen.

Der Ball liegt nun im Spielfeld des OB und seiner SPD-Fraktion — ich bin einmal gespannt darauf, ob sie diesen auch aufnehmen werden oder das Ganze weiterhin nur verschleppen, um auch 2024 wieder ein billiges Wahlkampfthema zu haben. Ich bin davon überzeugt, dass ausreichender Wohnraum kein Thema für Parteistreitereien ist, sondern ein Problem, das man gemeinsam so schnell wie möglich in den Griff bekommt. So werde ich wohl aber auch 2029 wieder darüber schreiben müssen!

Besprechungen

Gestern gab es eine ganze Menge an Besprechungen und zum Schluss dann noch den Europastammtisch. Über letzteren werde ich wohl heute noch einen eigenen Beitrag auf der EUROPA-UNION Heilbronn Website schreiben. Der Stammtisch war so spannend, dass ich bis zum Schluss vergaß, ein Bild zu machen. Gut war, dass noch genügend Stammtischler anwesend waren als ich meinen Fauxpas bemerkte.

Sehr spannend war auch das Pressegespräch der Freien Wähler mit zwei Heilbronner Journalisten. Brigitte Fritz-Kador und Joachim Friedl konnten dabei viel Neues erfahren. Ich bewundere dabei immer wieder wie sehr gut Journalisten informiert sind und freue mich zudem, wenn diese durch Nachfragen bei einer weiteren Seite Dinge bestätigt haben möchten, die sie bereits schon vorab zur Kenntnis genommen hatten, und dies bevor sie damit in die Öffentlichkeit gehen.

Auch konnte ich mit Detlef Stern noch eine Gelegenheit für einen Kaffee festzurren und musste beim Spaziergang in der Stadt einem Studenten leider mitteilen, dass ich weder Matrikelnummern noch die dazu gehörigen Noten im Kopf habe.

Auf dem Nachhauseweg gelang es mir dann noch ein Foto vom Wollhaus zu schießen. Dieses ziert nun den Beitrag von Thomas Aurich. Im Falle, dass mir die Firma Neufeld ein entsprechendes Planungsfoto zukommen lässt, werde ich den Blog-Beitrag entsprechend ergänzen.

Übrigens, auch Brigitte Fritz-Kador hat jüngst in der Rhein-Neckar Zeitung (29.7.2023: 9) zum Thema Wollhaus geschrieben. Im Gegensatz zu Thomas Aurich fand sie den Vorstoß der Freien Wähler für eine Sozialquote im Wollhaus nicht für unangebracht. Und ich behaupte, dass dieses Wollhaus-Konzept nicht an einer Sozialquote scheitern wird, eher daran, dass manche Heilbronner Konkurrenz wie der Teufel das Weihwasser fürchten. Und dabei sind wir erst bei einem weiteren Hotel angelangt und sprechen noch nicht einmal von einer Markthalle oder gar neuen attraktiven Ladengeschäften für unsere Stadt.

Zwischendurch konnte mir noch meine bessere Hälfte berichten, was sie alles erleben durfte als sie das Auto unseres Ältesten in Heilbronn ummelden wollte. Interessant dabei, dass man direkte Leistungsvergleiche von Stadt- und Landkreisverwaltung ziehen kann. Wobei beide weiterhin in einer ähnlichen Liga spielen und sich verwaltungstechnisch wohl noch im Reichsstadtzeitalter befinden — was die vielen Tauben in Heilbronn erklären könnte: alles verirrte und verwirrte Brieftauben der Stadtverwaltung.

Karlssee

Wie man es bereits gestern in der Heilbronner Stimme erfahren durfte, sind nicht nur die Heilbronner Innenstadt und unser Stadtwald ein Eldorado für Dreckschweine aller Art, sondern auch das jüngste Stadtquartier darf sich nun mit den Folgen einer falschen Stadtpolitik herumschlagen. „Im Karlssee, dem Herzstück des Neckarbogens, schwimmt derzeit viel, was dort nicht hingehört. vermüllt. Ebenso die Strecke entlang der Neckarbogen-Promenade.

Den Dreckschweinen — in Heilbronn gerne als „Müllsünder“ verharmlost — „drohen Geldstrafen“. Das Problem dabei ist, dass seit Jahren keine ernstzunehmende Kontrollen stattfinden und selbst wenn die Ordnungshüter überhaupt nicht mehr darum herumkommen, um Anzeige zu erstatten, die Straftäter keine Folgen zu befürchten haben.

Und ist eine Stadtgesellschaft erst einmal verlottert, dann wird es sehr schwierig, um diese Situation überhaupt wieder in den Griff zu bekommen. Seit meiner Rückkehr nach Heilbronn Ende 2014 bin ich entsetzt darüber, wie dreckig meine alte und neue Heimat geworden ist — was jene, die den Zerfall vor Ort miterlebt haben, wohl nicht mehr feststellen können, ähnlich wie der Hummer, der es nicht merken soll, wenn die Temperatur im Kochtopf langsam aber sicher steigt — und versuche seither vergeblich dagegen anzuschreiben oder gar den Gemeinderat dazu zu bewegen, um etwas gegen die Vermüllung unserer Stadt zu unternehmen.

Einzig und alleine beim Stadtbad konnte ich eine kleine Besserung erzielen, die inzwischen aber auch wieder rückläufig ist. Die ehrenamtlichen Müllsammelaktionen habe ich eingestellt, weil ich zu alt dazu bin, dass mir Rotznasen dabei lachend und feixend den Müll vor die Füße werfen — und man solchen Bübchen leider nicht den Hosenboden langziehen darf.

Und so wird wohl erst dann etwas geschehen, wenn auch unseren Bürgermeistern und Gemeinderäten in ihren besseren Wohnlagen ebenfalls der Müll um die Ohren fliegt — dann aber wird es für unsere Stadt zu spät sein!


„Aber die Würde eines Volkes wie des unsrigen kann nicht die der Einfalt, kann nur die Würde des Wissens und des Geistes sein, und die weist den Veitstanz des Fanatismus von sich.“

THOMAS MANN, DEUTSCHE ANSPRACHE (1930: 21)
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