Wollhaus reloaded

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Beitragsfoto: Wollhaus | © Heinrich Kümmerle

Viele Heilbronner meinten nach der BUGA und den bewundernswerten Entwicklungen im Wohlgelegen, die Zukunft unserer Stadt spiele sich ausschließlich im Norden ab. Nun hat ein regionaler Investor den Mut, einen sensationellen Kontrapunkt im Süden zu setzen, der wahrscheinlich eine große raumplanerische Entwicklung um den Wollhausplatz bedingen wird. Die Verwaltung hat Jahre bereits auf dieses Ereignis zugeplant, somit erwartet uns nicht nur das Wollhaus als Neuaufstellung, sondern zusätzlich eine hoffentlich epochale Veränderung im Umfeld u. a. mit Urban- und Wilhelmstraße und hoffentlich Bahntrasse aus dem Süden. 

DIE ZEIT IST REIF möchte man sagen. Wenn nicht jetzt, wann dann? 

Im Entwurf steckt bereits in diesem Stadium so viel Liebe zum Detail, ein Weinberg in der Fußgängerzone bspw.

‚Fortschritt ist die Verwirklichung von Ideen’ meinte Oscar Wilde zu ähnlichen Vorhaben bereits Jahrzehnte früher. 

Soviel Phantasie weckt nicht nur Visionen, sondern auch Begehrlichkeiten, maximale Quote zum sozialen Wohnungsbau zum Beispiel. 

Wenn wir alle unsere Ideen da noch reindrücken möchten, dann wird es schwierig. Setzen wir den Fall, wir bekommen einen Marktzins, wie wir diesen schon mal hatten, bspw. 9,5 %, dann dauert alles vielleicht länger oder macht das Projekt nicht mehr rechenbar. 

Somit muss es unser Hauptinteresse sein, schnell das Ziel zu erreichen. Das Jahr 2028 ruft Arthur Neufeld, der Investor, dazu auf. Sportlich und bewundernswert. 

Tolle Berater hat er ins Boot geholt. Klaus Striebich, früher in der Führung der Deutschen Ece-Gruppe und Prof. Dr. Christian Buer, Hotelprofessor, haben beide Erfahrung im Fach, in der Region und auch in der Welt. Ihre Namen haben bei uns einen guten Klang. Gleiches gilt für das Architekturbüro Blocher Partners. Outletcity Metzingen, u. a. den dortigen Boss-Store, Engelhorn Mannheim, Hilton Garden Inn und Zenstore in Bangkok sind bei diesem Büro nur einige Stationen außerhalb unserer Stadt. 

Zenstore in Bangkok, da mag man gestatten, dass man echt ins Schwärmen kommt. Wir durften ja die wunderbare Dachterrasse in den Medien sehen. Dort einen Zengarten. Schließlich hat nicht jede Stadt einen Zenmeister wie Heilbronn. Wir alle merken, dass Wollhaus beflügelt innerstädtischen Fantasie. 

Zur Optik wissen wir, die dargestellten jetzt schon anspruchsvollen Fassaden sind zunächst nur Placebos, hier folgen vertiefende Gestaltungsideen.

Legt man die Planung von heute über die der letzten Investoren, der Firmen Strabag und auch Lisker / Tyskland, stellen wir fest, wir sind in der Neuzeit angekommen und dies nicht nur wegen der Berücksichtigung des Klimawandels mit dem dunkelgrünen Dach und Fotovoltaik. 

Strabagplanung bspw. war maximale räumliche Ausnutzung durch Fassade aufgewertet. Man mag fast sagen, gut, dass wir nicht nur dem Beton, sondern auch der Architektur Zeit zur Reife gaben. Man mag mal die Hauptbahnhöfe Mannheim und Heidelberg passieren. Unzählige Neubauten. Schönen Fassaden, aber Klötze mit maximierter Raumnutzung. 

Grün, Grün, Grün und das Dargestellte ist erst der Anfang, weil es zuwachsen wird, so wir freuen uns heute bereits auf das erste Luftbild. Grüne Einkaufsstadt Heilbronn ist eine sensationelle Überschrift der Zukunft. Grün vom BUGA-Gelände über die Neckarmeile zum Wollhaus und das auch noch mit Weinberg. 

Unser belesener Stadtratskollege Christoph Trossbach spricht gar von den Hängenden Gärten von Heilbronn.

Die Mischung macht es, Kaufhäuser haben wir in guter Qualität. Die Stadt braucht neben Handel und dem schon angesprochenen Grün vornehmlich Nachhaltigkeit, hochwertiges Wohnen, eine Mischung für jung und alt und! Berührungen der Sinne. 

Was in den vergangenen Jahren als Problem daherkam, große Leerstände, Diskussionen um Kaufhof und Wollhaus, präsentiert sich jetzt nach Eröffnung von K3 im bereits letzten Jahrtausend, Stadtgalerie und Klosterhof als Megachance. Wir erhalten plötzlich große und gestaltbare Flächen, die hatte Heilbronn außer den obengenannten Projekten nie wirklich. 

Geradezu genial ist die Durchwegung von der Fleiner Straße zum dann ehemaligen Busbahnhof.  

Zum Hotel, dazu gibt es sicher Rückfragen. Zwei werden bis zur Fertigstellung an anderer Stelle gebaut oder sind in der Genehmigung. Haben wir zu viele ist die Frage? 

Wer hört, dass in der Kettenhotellerie unter der Woche zum Teil bis zu 200 € als Zimmerpreis aufgerufen werden, und weiss, dass Wettbewerb die Preise senken kann, der wird das geplante Hotel gut finden. Auch in der Beherbergung punkten Häuser durch Details. Sollte dann unter den Interessenten die Wahl auf einen Anbieter fallen, der die Rezeption 24/7 als Bar nutzt, dann ist das ein zusätzlicher Erfolgsfaktor. Und wer weiss, welchen Alleinstellungsfaktor eine Hoteldachterrasse einnimmt, der weiss, das Hotel kann erfolgreich werden. 

Noch wissen wir aber weder vom Handel noch von der Gastronomie noch vom Hotel Namen. Da sind wir alle megagespannt. Der Handel und damit Deutschlands Fußgängerzonen haben sich massiv gewandelt. Es wird mit Attraktionen gespielt. Einfach nur Ware tut es nicht mehr. 1911 baute ein Kaufmann die größte Orgel der Welt in sein Kaufhaus, Breuninger, lockt schon immer mit Topgastronomie ins und durchs Haus, Engelhorn & Sturm in Mannheim sogar mit Sternegastronomie und, weil der schreibt, der schreibt, L & T in Osnabrück mit einer Surfwelle im Basement

Diese Planung kann glücklich machen. Heilbronn ist mit Fußgängerzone und Kaiserstraße ein Kreuz. Wir wissen vom Masterplan des Finanzbürgermeisters, dass Gastronomie die Stadt im Besonderen belebt. Gastronomie im K3, im Neckarturm und das Parkhotel bilden drei Endpunkte, die wir über die Jahrzehnte verwirklichen konnten und damit Frequenzmagneten. Arthur Neufeld komplettiert das Heilbronner Kreuz u. a. mit der Markthalle, einem Rooftop-Restaurant und der Dachterrasse, durch ihn werden unsere vier Spannungspunkte für Fußgänger vollständig. 

Die Charta von Athen hatte Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Bewegung getrennt. Über Jahrhunderte war das sinnstiftend. Wer hätte im alten England oder im Ruhrpott neben Schloten wohnen mögen. Heute wächst alles wieder zusammen. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Fitness, Handel, Gastronomie und Markthalle. Und Heilbronn kann es vorleben.

Die Fotos wurden von Neufeld Immobilen bereitgestellt. © Neufeld Immobilien GmbH


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