Beitragsfoto: Trump-Anhänger kurz vor der Erstürmung des US-Kapitols | © Tyler Merbler – https://www.flickr.com/photos/37527185@N05/50812356151/
Ein Zeichen?! Genau am Tag der Amtseinführung des 47. US-Präsidenten bekam ich Brechdurchfall. Die übliche Fahrt mit dem meseno-Bus brachte ich dabei gerade noch so hin; seit meiner Zugführerzeit weiß ich, dass Streckenkenntnis das A und O jeder Fahrt ist. Und so gab es eine Fahrt unter erschwerten Bedingungen, was mich dann doch etwas melancholisch stimmte.
Passend auch, dass ich auf der Fahrt einen Anruf eines Journalisten bekam, der mich gerne im Zuge der Amtseinführung zu meinem Blog-Beitrag „US-Amerikaner“ befragen wollte. Ich konnte ihm damit weiterhelfen, dass ich ihm einen Berufspolitiker als Gesprächspartner weiterempfohlen habe, denn die wissen ganz genau, was Journalisten gerne hören möchten.
Auf alle Fälle aber ist es sehr erfreulich, dass auch meine älteren Blog-Beiträge immer wieder gelesen werden. Derweil lese ich Artikel nach, die zur ersten Amtseinführung Donald Trumps verfasst wurden und bedauere es schon jetzt, dass es keine Jean-Claude Junckers mehr gibt und andere ehemalige politische Größen sich wie z. B. ein Jens Stoltenberg nunmehr zur Amtseinführung einladen lassen. — Bleibt zu hoffen, dass er sich nicht wie ein Gerhard Schröder oder sonstige deutsche Politprominenz einfach nur dem schnöden Mammon hingibt.
Schlimm genug, dass die westlichen Demokratien inzwischen einzig und alleine nur solange noch Bestand haben werden, wie Wirtschafts- und Finanzmonopole à la Blackrock daraus etwas mehr Gewinn ziehen können als aus den totalitären Alternativmodellen. Der Haken dabei, wie bereits 1933 auch, wir gehen allesamt davon aus, dass diese Damen und Herren ihre Vermögen und ihren Einfluss aufgrund von Intelligenz, Fleiß und Arbeit erwirtschaftet haben und deshalb auch so vernünftig sein werden und künftige Adolf Hitler zu vermeiden wissen. Aber dann sehen wir die Vertreter dieser Monopole, etwa einen Friedrich Merz oder einen Elon Musk und so sollte es uns wieder einmal Angst und Bange werden!
Der jeweilige Volkswille hat aber gesprochen, Donald Trump wurde wie ein Viktor Orban oder ein Recep Tayyip Erdoğan tatsächlich und nun auch wiederholt gewählt! Viel zu viele Journalisten und auch Fachleute fragen sich nun, ob dies nicht doch wegen des Einflusses der Social Media oder anderer Wahlkampfmanipulationen so gekommen sei? Ich behaupte nein! die Wähler setzen ihre Kreuzchen ganz bewusst. Sie wollen einfach das Spektakel und können aufgrund fehlender Rechenkompetenz und mangelnder Fantasie überhaupt nicht mehr erkennen, dass sie allesamt zum Schluss dafür zur Kasse gebeten werden. Wie in einer Soap opera wollen sie die kommende Sendung nicht verpassen und wissen, was für einen Blödsinn z. B. eine Annalena Baerbock oder ein Christian Lindner als nächstes heraushauen. Auf alle Fälle wollen sie es aber nicht vermissen, was ein Olaf Scholz mit den CumExmilliarden so machen wird — vielleicht doch noch die Renten retten? Kauft ein Jens Spahn erneut für Milliarden Euro Masken ein oder lässt er sich dieses Mal etwas anderes einfallen, wie z. B. Dubai Schokolade. Nicht zu vergessen, macht sich eine Alice Weidel nun doch einmal nackig oder überlässt sie der Sarah Wagenknecht den Vortritt. The Show must go on!
Auf alle Fälle wird heute erst einmal ein Donald Trump ins Amt eingeführt. Da es dieses Mal in der Kuppelhalle des Kapitols sein wird, empfehle ich dem 47. US-Präsidenten ein 7er Eisen — was auch seiner Spielstärke entsprechen dürfte. Die Amtseinführung wird heute life auch im ÖRR ausgestrahlt werden und leider habe ich bisher noch von keinem Sportjournalisten gehört, der diese kommentieren wird.
Tiktok hat dem künftigen Präsidenten bereits ein Geschenk gemacht und seinen Nutzern gezeigt, wie sich ein Donald Trump auch für die letzten Heuler dieses wunderbaren Landes einsetzen wird. Elon Musk kam wieder einmal etwas zu früh [kleiner Insider in Richtung Carole Cadwalladr] und hat sein Starship bereits am 17. Januar 2025 explodieren lassen.
Sicherlich werden wir heute das Who’s Who der Weltpolitik im Fernsehen erleben dürfen, wobei unsere eigenen Politiker einschließlich einer Ursula von der Leyen nur als Sternchen unter dem Gewölbe des Kapitols zu betrachten sein werden — die richtige Musik spielt bereits etwas länger ganz woanders.
Schon jetzt sind ausreichend ganz normale Trump-Anhänger nach Washington gepilgert und ich freue mich doch ein klein wenig darüber, dass sich sehr viele davon in diesen Tagen dort den Hintern abfrieren werden. Sie sollen die Amtseinführung auf einem externen Schirm in einem Stadion mitverfolgen dürfen. Und schon jetzt ist es selbstverständlich, dass es wieder einmal die größte Menschenansammlung der Geschichte sein wird.
Zudem steht fest, dass diese Amtseinführung jede Amtseinführung eines europäischen Politikers in den Schatten stellen wird — abgesehen vielleicht von einer Krönung einer Prinzessin oder eines Weißwurstmonarchs. Da hat auch kein deutscher Bundeskanzler eine Chance! Wobei noch zu erwähnen wäre, dass bestimmt 99 % aller US-Amerikaner wissen, wer ihr Präsident ist, die Mehrheit von uns Deutschen wohl nicht einmal den aktuellen Bundeskanzler mit Vor- und Nachnamen nennen könnte.
Und so dürften die Social Media doch noch etwas Gutes haben. Donald Trump hat alleine fast 100 Millionen Follower auf X, die sich regelmäßig seinen Blödsinn reinziehen. Ein Friedrich Merz hat inzwischen 369 291 Follower; da müssen sich dessen Lohnschreiber wohl noch etwas sputen! Elon Musk war da ein bisschen schlauer und hat sich als Besitzer von X schon einmal 213,5 Millionen Follower gutschreiben lassen. Wobei es aber auch sein könnte, dass Seifenoper verwöhnte Zuschauer nicht nur gerne das Original sehen wollen, sondern dabei auch erwarten, dass sich die Account-Inhaber noch selber nackig machen! Was in unserem Sozialstaat, in dem sich die Politik als erstes selbst von jeglicher Arbeit freigestellt hat, sicherlich nicht geschehen wird.
Was aber immer noch nicht die Frage klärt, warum wir Menschen eher Clowns und Kriminelle zu unseren Volksvertretern wählen, anstatt auf solide, bodenständige, vielleicht auch innovative, aber auf alle Fälle seriöse Kandidaten zurückzugreifen.
Die Antwort könnte eine tragische sein. Zum einen möchten sich die meisten Menschen ihre Finger nicht mit Politik schmutzig machen, obwohl dies inzwischen eine sehr lukrative Beschäftigung wäre, und zum anderen gibt es für alle potenziellen Kandidaten vorab bereits Filter, durch die nur noch jene gelangen, die ihren Parteivorgängern entsprechen: die Selbstrekrutierung ist in der Politik ein Todesurteil für jede Demokratie.
Da die Medien bereits schon begonnen haben, von der Amtseinführung zu berichten, beende ich diesen Blog-Beitrag und hoffe, dass meine Leser ausreichend Kekse oder sonstiges Knabberzeugs und Getränke bereitgestellt haben, um die kommenden Stunden ein wenig genießen und hoffentlich später dann auch überleben zu können.
Make the World worth living again!
„Niemand vermag sich aus eigener Kraft emporzuarbeiten; jemand muss ihm die Hand reichen, jemand ihn herausziehen.“
Seneca, 5. Buch, 52. Brief (2023: 329)
2 thoughts on “Amtseinführung”
Brechdurchfall ist ja oft kurz und heftig und danach ist alles wieder gut. Eine thematisch interessante Metapher. Dubai-Schokolade kann auch helfen.
Nun, Trump tritt für die Interessen der USA ein. Und in diesem Sinne macht er Realpolitik. Die wichtigsten Entscheidungen gestern waren:
Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Austritt aus dem Pariser Welt-Klimaabkommen.
Austritt aus dem globalen Mindeststeuerabkommen.
25 % Einfuhrzölle auf Waren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko.
Ausrufung eines Notstands an der Grenze zu Mexiko, um die illegale Einwanderung zu stoppen.
Aufhebung der automatischen amerikanischen Staatsbürgerschaft durch Geburt.
Die Heraufstufung von kriminellen Kartellen (etwa für Drogen- und Menschenschmuggel) zu terroristischen Organisationen und Ausweitung der Befugnisse der Behörden zu deren Bekämpfung.
Aufhebung der Beschränkungen auf Öl- und Gasbohrungen.
Einstellungsstopp für den Staatsdienst und Anwesenheitspflicht im Büro.
Beendigung aller „Diversity“ Programme bei den zentralen Regierungsbehörden.
Errichtung eines „Department of Government Efficency“, welches sich auf Entbürokratisierung und Verschlankung des Staates konzentrieren soll.
Abschaltung einer Regierungswebseite zur Information über Abtreibung.
Auf jeden Fall hält er was er versprochen hat. Mal sehen wie es weitergeht.
Hierzulande haben wir aber nur mutlose „Weiter-So“-Macher – egal bei welcher „wirklich demokratischen“ Partei.
Unser wirtschaftlicher Weg bergab wird sich also weiter beschleunigen.