Europatag 2011

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Beitragsfoto: niederländisches Parlament | © Pixabay

Das europäische Einigungswerk wurde durch private Initiativen bekennender Europäer vor gut 70 Jahren erfolgreich gestartet. Der Weg führte zur Gründung des Europarates (1949) mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (1959), weiter über die Montan-Union (1951), Euratom (1957), EWG (1957), EG (1993) hin zur Europäischen Union (2006). Auch konnten wir 1979 die ersten Abgeordneten direkt in das bereits 1952 geschaffene Europäische Parlament wählen. Seit Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon (2009) können unsere Abgeordneten auch immer mehr Einfluss auf die nationalen Regierungen und die Europäische Kommission nehmen und somit unsere gemeinsame Zukunft demokratisch legitimiert weiter gestalten. Unsere Idee der „Vereinigten Staaten von Europa“ (1946) – einem wirtschaftlich starken und politisch unabhängigen, demokratischen und föderativen Friedenseuropa ist trotz aller Unkenrufe und vorhandener Probleme bis hin zu sehr großen Herausforderungen nicht überholt!

Selten sind bedeutende Ziele in kurzer Zeit erreicht worden. Es gibt immer Herausforderungen oder gar Rückschläge zu überwinden. Und wenn man bereits jetzt schon über 500 Millionen Menschen mit ihren jeweiligen Eigenarten und Interessen bei der Zielerreichung maßgeblich mit einbindet, kann man getrost von einer Herkulesaufgabe sprechen.

Aufgrund der derzeitigen Finanzkrise in Europa und dem überraschenden Einklagen europäischer Ideale bei unseren südlichen Nachbarn und der damit einhergehenden bzw. sich abzeichnenden Konflikte ist es gerade in diesen Tagen nicht leicht, das notwendige politische Verständnis bei unseren Mitbürgern oder auch bei weniger informierten Politikern zu finden, um die europäische Idee weiter voranzutreiben.

Wir bekennenden Europäer halten trotzdem – oder besser auf den Punkt gebracht – gerade deswegen am europäischen Einigungswerk fest. Die Alternative wäre Zerfall, Zerstörung und der Untergang unserer europäischen Zivilisation. Ein zweites „1945“ würde keine Gesellschaft in Europa überstehen und die Auswirkungen auf die gesamte Welt wären unvorhersehbar.

Deshalb sind wir alle mehr den je dazu aufgerufen, den europäischen Einigungsprozess weiter voranzutreiben und allen Krisen gemeinschaftlich zu begegnen – Europa und seine Bürger werden daraus gestärkt hervorgehen.

Der Kreisverband Heilbronn der EUROPA-UNION Deutschland wird deshalb weiter über unser Europa, seine Menschen und Institutionen informieren. Mit unseren Informations- und Bildungsangeboten sowie dem Angebot, sich mit anderen Europäern auszutauschen, wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass die „Vereinigten Staaten von Europa“ Wirklichkeit werden können.

Den diesjährigen Treffpunkt Europa veranstalten wir nun schon zum 22. Male zusammen mit der Stadt Heilbronn, europaorientierten Vereinen und Partnerstädten auf dem Kiliansplatz in Heilbronn. Wir möchten auch dieses Jahr allen Heilbronnern und ihren Gästen zeigen, dass man friedlich und zum Wohle aller miteinander leben, arbeiten und feiern kann.

Wir bekennenden Europäer fordern insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher und globaler Schwierigkeiten unsere Politiker dazu auf, diesen Herausforderungen mit durchdachten und abgestimmten Lösungen zu begegnen und auch bestehende Gesetze und Verträge diesbezüglich zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Der Kreisverband Heilbronn wird den europäischen Einigungsprozess weiterhin begleiten, für ihn werben und seinen Teil dazu beitragen, dass auch die folgenden Generationen sich in einem freien Europa bestmöglich entwickeln können.

Hierzu fordern wir weitere Bildungsbemühungen und –initiativen, denn wir sind wie Pierre Bertaux fest von Folgendem überzeugt: „Europäer ist man nicht durch Geburt, sondern wird es durch Bildung.“

Redaktioneller Hinweis: In der Originalversion hatte ich fälschlicher Weise Robert Schuman ein Zitat zugeschrieben, welches aber von Pierre Bertaux stammt (Mutation der Menschheit 1963: 166, „Man ist nicht Europäer von Geburt, sondern man wird es durch Bildung.“)

„Do you know the difference between education and experience? Education is when you read the fine print; experience is what you get when you don’t.“

Pete Seeger, in der Washington Post (28. Januar 2014)

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